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Achleitner, Friedrich

Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert Band III/1-3: Wien. 3 Bände. Salzburg und Wien, Residenz Verlag, 1990. Quer-8; 347, 253, 491 pp, durchgehend illustriert; Leinenbände mit Schutzumschlag in Orig.-Schubern.

Nach Bezirken und innerhalb dieser nach Kategorien gegliederter Architekturführer mit Personenregister, hrsg. vom Museum Moderner Kunst Wien. "Dieser Führer behandelt Architektur im weitesten Sinn des Begriffes und stellt den Versuch dar, die gelungene und charakteristische Bausubstanz Österreichs, die im 20. Jahrhundert entstand, zu erfassen und im Zusammenhang vorzustellen ..." (Einleitung). Continue reading

Order no. 2509-1
€ 140,-


Albee, Edward, Schriftsteller (1928-2016)

Großes Fotoporträt mit eigenhändigem Namenszug auf der Bildseite, 20,5 x 25 cm (um 1985).

Aufnahme Alif Jeffry 1984. Der US-amerikanische Autor wurde vor allem durch seine Dramen (darunter "Wer hat Angst von Virginia Woolf?") bekannt und erhielt dafür zahlreiche Preise. Continue reading

Order no. 2509-2
€ 100,-


Apuleius

L. Apuleii Madaurensis opera omnia quae exstant, Emendata & aucta: Curâ Petri Colvi Brugensis; cum eiusdem ad omnia uberioribus notis. 2 Teile in 1 Bd. Leiden, Plantin / Raphengelius, 1588. Kl-8; 12 Bll. (inkl. Titel mit Druckermarke); 431 (inkl. Titel mit Druckermarke), 298 (recte 296) pp; ohne die 19 Bll. Register am Schluss. - [Beigebunden:] Gottschalk Stewech, In L. Apuleii opera omnia quaestiones et coniecturae. Antwerpen, Christoph Plantin, 1586; 212 pp (inkl. Titel mit Druckermarke), 5 Bll.; Lederband der Zeit mit goldgepr. Rückentitel (geringfügig berieben und bestoßen); leicht gebräunt und stellenweise schwach fleckig, ein Blatt mit kleinem Eckabriss, einzelne Einträge und Marginalien von alter Hand.

USTC 422673; Adams A 1368 (nur Tl. 1); Graesse I, 171; Schweiger II 1, 9. - Von Petrus Colvius (1564-1594) besorgte Ausgabe, die erstmals die Schrift "Peri hermeneías" enthält und von den Zeitgenossen hoch geschätzt wurde. - Beibindung: USTC 406754; Adams S 1861; Voet 2262. - Der römisch-numidische Schriftsteller und Philosoph Lucius Apuleieus (2. Jh. n. Chr.) verdankt seinen bleibenden Ruhm dem lateinischen Roman "Metamorphosen" (auch "Der goldene Esel"), der zur Weltliteratur gezählt wird und bis heute anregend auf die Literatur und Kunst gewirkt hat. Die 1555 von Christophe Plantin (Christoffel Plantijn) in Antwerpen gegründete Offizin war eine der größten ihrer Zeit und gilt als die erste industrielle Buchdruckerei; 1582 erfolgte die Gründung einer Filiale in Leiden, die drei Jahre später von Plantins Schwiegersohn Franciscus Raphelengius (Frans van Ravelingen) übernommen wurde. Continue reading

Order no. 2509-4
€ 450,-


Bahr, Hermann

Der Franzl. Fünf Bilder eines guten Mannes. (Wien), Wiener Verlag, 1901. In-8; 4 Bll., 375 pp; etwas späterer privater Halbleinenband; Vorsätze sowie erstes und letztes Blatt leicht gebräunt, vereinzelt etwas fingerfleckig. - Auf dem vignettengeschmückten Vorblatt eigenhändige Widmung "Herrn Arnold Hagenauer mit den besten Grüßen Hermann Bahr 8/10 1900".

Zweite, vom Verlag etwas vordatierte Auflage des Werks, das erstmals 1900 sowohl als Buch wie als Bühnenmanuskript erschien. Bahr erzählt in dem in Mundart verfassten Stück vom Leben des Schriftstellers Franz Stelzhamer (1802-1874) und trug damit wesentlich zu dessen Popularisierung als oberösterreichischer Heimatdichter bei. Vorangestellt ist die gedruckte Zueignung "Der Oberösterreicher Jugend / denen vom Pan / die vollenden sollen / sei / dies Denkmal eines guten Mannes / anvertraut." Die handschriftliche Widmung bezieht sich auf den Schriftsteller und Kritiker Arnold Hagenauer (1871-1918), der zuletzt als Bohemien und Sonderling in der Wiener Josefstadt lebte und nach einem Heurigenbesuch tödlich verunglückte. Continue reading

Order no. 2509-5
€ 100,-


Bartók, Bela - Kodály, Zoltan - Kiss, Lajos

A magyar népzene tára (Corpus Musicae Popularis Hungaricae) III/A: Lakodalom. Budapest, Akadémiai Kiadó, 1955. Gr-8; XLIV, 1089, (1) pp mit 930 Musikbeispielen, 88 teils farbige fotographische Abbildungen auf Tafeln; goldgepr. Orig.-Leinenband (Rücken etwas geschossen und fleckig, vorderer Vorsatz feuchtrandig). - Auf dem Titelblatt von Zoltan Kodály mit vollem Namenszug signiert.

Umfangreiche Sammlung ungarischer Volkslieder zum Hochzeitsbrauchtum, basierend auf der langjährigen Forschungstätigkeit von Bela Bartók und Zoltan Kodály und redigiert von Lajos Kiss. Mit Kommentar und mehreren Registern sowie einer begleitenden fotographischen Dokumentation. Continue reading

Order no. 2509-6
€ 175,-


Beethoven. - [Bürkli, Johann Georg]

Biographie von Ludwig van Beethoven. Zweyundzwanzigstes Neujahrstück der allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich 1834. (Zürich, Musik-Gesellschaft, 1833). Gr-8; Umschlag (zugleich Titel) mit gestochener Porträt-Vignette, Aquatinta-Frontispiz, 16 pp; Fadenheftung mit Papierstreifen am Rücken; äußere Seiten angeschmutzt und etwas mürbe, stellenweise fleckig, einzelne kleine Papierschäden.

Frühe Kurzbiographie Beethovens mit Werkverzeichnis und zwei Porträts als Jahresgabe der 1812 gegründeten Züricher Musikgesellschaft. Das Titelmedaillon von Rudolf Rahn entstand nach dem Gemälde von Joseph Stieler aus dem Jahr 1820, die Aquatintatafel zeigt Beethoven beim Komponieren der "Pastorale" im romantischen Helenental bei Baden bei Wien und wurde vom Künstler Franz Hegi (1774-1850) geschaffen. Der Verfasser und Herausgeber Johann Georg Bürkli (1793-1851) war in Zürich politisch, militärisch und kulturell aktiv. Continue reading

Order no. 2509-8
€ 500,-


Bock, Ralf

Adolf Loos. Leben und Werke 1870-1933. Mit Aufnahmen von Philippe Ruault. Aus dem Italienischen übersetzt von Ulrike Stopfel. München, Deutsche Verlags-Anstalt, 2008. Kl-4; 302 pp mit zahlreichen teils ganzseitigen und teils farbigen Abbildungen; Orig.-Pappband mit illustriertem Schutzumschlag; neuwertig.

Deutsche Fassung des Standardwerks in ansprechender Ausstattung. Die englisch-italienische Erstausgabe erschien 2007 bei Skira in Mailand. Continue reading

Order no. 2509-10
€ 120,-


Brecht, Bertolt, Schriftsteller (1898-1956)

Eigenhändiger Brief in Bleistiftschrift mit Paraphe, 1 Seite auf Doppelblatt, in-8, ohne Ort und Datum (Berlin, wohl um 1948). - An Caspar Neher über dessen bevorstehende Reise nach Berlin. "lieber Cas, lass doch durch das Schauspielhausbüro Jakob Geis anrufen (476352), er weiß bescheid über den Autobusverkehr Hof-Leipzig-Berlin. Vielleicht nimmst du gleich fahrkarten bis nach Berlin? Geis hat auch die papiere mit der russischen aufenthaltserlaubnis, die Du vielleicht hinter Leipzig brauchst wenn ihr nicht durchfahrt, geh bitte zum Kulturbund. Mein telefon in Berlin: zu Hause: 560393 büro (Luisenstr. 18): 421968. Ich freue mich auf deine Ankunft. b." - Seitliche Lochspuren unterlegt (kein Textverlust).

Der deutsch-österreichische Bühnenbildner und Librettist Caspar Neher (1897-1962) war Brechts Mitschüler und Freund und arbeitete bereits vor dem 2. Weltkrieg mit ihm zusammen. Seit 1948 österreichischer Staatsbürger, war er in der Nachkriegszeit bei den Salzburger Festspielen sowie in Zürich, München und Berlin engagiert. Jacob Geis (1890-1972) war ein deutscher Dramaturg, Regisseur und Drehbuchautor; er führte unter anderem bei der Uraufführung von Bertolt Brechts Stück "Mann ist Mann" in Darmstadt Regie. Continue reading

Order no. 2509-11
€ 2400,-


Censorinus

De die natali. Henricus Lindenbrogius recensuit, et notis illustravit. Quibus etiam accedunt Nunnesius in fragmentum notae, cum spicilegio annotationum doctissimorum virorum Salmasii, Scaligeri, &c. Cambridge, J. Hayes für T. Dawson jun., 1695. Kl-8; 8 Bll., 212 pp mit 5 kleinen und einem größeren Holzschnitt, 1 astronomische Falttafel, 22 Bll. Index; zeitgenössischer Pergamentband mit händischer Rückenbeschriftung und Sprenkelschnitt (vorderer fliegender Vorsatz fehlt, hinterer Vorsatz mit kleinen Mängeln); vereinzelt geringfügig gebräunt oder fleckig, insgesamt frisches, attraktives Exemplar. - Auf dem Innendeckel montiert ein Porträtkupfer (Brustbild) des deutschen Verwaltungsjuristen, Rittergutbesitzers und Bücherliebhabers Christoph Thoellden (1686-1752) aus dem 1753 in Leipzig gedruckten Katalog seiner Bibliothek; es wurde 1753 von Johann Martin Bernigeroth gestochen.

Graesse 101. - Der im 3. Jh. n. Chr. lebende römische Grammatiker und Schriftsteller Censorinus befasst sich in diesem Werk ("Über den Tag der Geburt") mit der Natur des Menschen und dem Einfluss der Gestirne und Genien auf ihn, ebenso mit Fragen der Zeit und ihrer Periodisierung sowie mit Musik und Mathematik; im Anhang ein pseudo-censorinisches Fragment. Erste in England gedruckte Ausgabe, mit dem geschätzten Kommentar von Heinrich Lindenbrog (1570-1642). Continue reading

Order no. 2509-13
€ 300,-


Cooper, Denis R

The Art and Craft of Coinmaking. A History of Minting Technology. London, Spink & Son, (1988). Kl-4; VIII, 264 pp, durchgehend teils farbig illlustriert; farbillustr. Orig.-Pappband. *** Standard reference work, long out of print.

Standardwerk zur Geschichte der Münzherstellung, seit langem vergriffen und gesucht. Continue reading

Order no. 2509-14
€ 240,-


Corti, Egon Caesar Conte, Schriftsteller (1886-1953)

6 maschinschriftliche Briefe mit Unterschrift und einzelnen handschriftlichen Ergänzungen und Korrekturen, insgesamt 6 Seiten, kl-4, dazu eine eigenhändige Ansichtskarte, meist Salzburg, 6. 2. bis 21. 8. 1953. - An die Internationale Literarische Agentur Geisenheyner & Crone in Stuttgart über die Herausgabe einiger seiner Werke im französischen und englischen Sprachraum sowie über Raubdrucke und fehlerhafte Übersetzungen. Besonders verärgert ist Corti wegen eines englischen Raubdrucks seines Pompeji-Buches. "... Der wie Sie richtig sagen 'Piratenverlag' Routledge and Kegan Paul hat ... gänzlich ohne mein Wissen und ohne es mir mitzuteilen einen Vertrag über das Buch abgeschlossen, der völlig über mich hinweggeht. Das Buch erschien dann ... in katastrophaler Aufmachung ... Einsprüche der Regierung, mein Protest, Bemühungen der österr. Botschaft und des britischen High Commissioner wurde dilatorisch behandelt. Der einzige, der ein Herz dafür hatte, war Churchill, der von der Sache erfuhr, mir schreiben liess und wenigstens erfahren hat, dass Routledge und Kegan eben eine Piratengesellschaft ist ...". - Einige Empfängervermerke, alle Stücke seitlich gelocht, von der Karte die Briefmarken entfernt.

Corti, ursprünglich Berufsoffizier, wurde vor allem durch seine Biographien über Persönlichkeiten aus der europäischen Aristokratie bekannt, für die er auch schwer zugängliche Quellen auswerten konnte. In der hier vorliegenden Korrespondenz geht es um seine Werke "Maximilian von Mexiko", "Das Haus Rothschild", "Elisabeth", "Untergang und Auferstehung von Pompeji und Herculaneum" sowie um "Metternich und die Frauen". Continue reading

Order no. 2509-15
€ 240,-


Crawford, Michael H.

Coinage and Money under the Roman Republic: Italy and the Mediterranean Economy. Berkeley and Los Angeles, University of California Press, (1985). Gr-8; XXV, 355 pp mit 124 Abb., 33 Kartenskizzen und 8 Tabellen; goldgepr. Orig.-Leinen mit Kopffarbschnitt und Schutzumschlag. - Neuwertig.

Grundlegende Studie, erschienen in der Reihe "The Library of Numismatics". Selten und gesucht. Continue reading

Order no. 2509-16
€ 165,-


Dante

"Aus dem Paradies von Dante". Kupferstich von Eugen Eduard Schäffer (1802–1871) nach Peter von Cornelius (1783–1867), Düsseldorf 1825, 23,5 x 43 cm. - Im breiten weißen Rand leicht angeschmutzt und etwas fleckig.

Der Verfasser der "Divina Commedia" mit seiner Führerin Beatrice, vor ihm die Heiligen Johannes, Jakobus und Petrus, rechts Adam und Moses und zwischen ihnen die Heiligen Benedikt und Paulus. Continue reading

Order no. 2509-18
€ 240,-


Farkas, Henrik - Oszter, Lajos (Redaktion)

Megfagyott muzsikus 1912. Budapest, Nyugat Irodalmi és Nyomdai Részvénytársaság, 1912. In-4; 86 pp, 5 Bll. Anzeigen; durchgehend lithographisch illustriert; illustr. Orig.-Kartonierung (der ursprünglich vorstehende Umschlag auf Buchblockgröße beschnitten, etwas gedunkelt und geringfügig berieben, der hintere Deckel mit einem kleinen und einem etwas größeren Einriss); innen tadellos. - Dazu als Beigabe: Diszitö müvészet 1914/1. Einzelheft der ungarischen Zeitschrift für dekorative Kunst, stärker beschädigt und unkomplett.

Humoristisches studentisches Jahrbuch im ungarischen Jugendstil, illustriert von Jenö Jeney, Gyula Köszeghy, Jószef Makoldy, Bálint Szeghalmy u. a. Megfagyott muzsikus ("Gefrorener Musikant") wurde von Architekturstudenten an der Königlich-Ungarischen Joseph-Universität für Technik und Wirtschaftswissenschaften in Budapest herausgegeben und erschien erstmals 1898. Ursprünglich auf das Studenten- und Universitätsleben konzentriert, erweiterte das Periodikum in der Zwischenkriegszeit seine Thematik und wurde allmählich zu einer Art Forum für progressive Architektur. - Selten. Continue reading

Order no. 2509-20
€ 275,-


Florange, Jules

Amour et le mariage dans la numismatique. Moulins, Crépin-Leblond, 1936. Gr-8; 76 pp mit Textabb., 1 Bl.; illustr. Orig.-Broschur; Einband geringfügig fleckig, sonst tadellos.

Clain-Stefanelli 16340. - Seltener französischer Händlerkatalog zum Thema "Liebe und Heirat in der Numismatik". Continue reading

Order no. 2509-21
€ 30,-


Franz I., Kaiser von Österreich (1768-1835)

Gedrucktes Circular der Niederösterreichischen Landesregierung zu seinem Ableben, gezeichnet von seinem Nachfolger Ferdinand, Wien, 2. 3. 1835, dazu ein weiteres gedrucktes Circular mit einem Auszug aus dem Testament, Wien, 8.3. 1835, jeweils gr-folio (44 x 57 cm). - Einzelne Flecken, Falt- und Gebrauchsspuren.

Der erste Einblattdruck verlautbart auch die Thronbesteigung Ferdinands und fordert die Untertanen auf, "sogleich jede mit der allgemeinen Trauer unvereinbarliche Belustigungsart" einzustellen. Continue reading

Order no. 2509-22
€ 100,-


Franz Joseph, Kaiser von Österreich (1830-1916)

Diktatbrief mit eigenhändiger Unterschrift, 1/2 Seite, kl-4, Wien, 4. 2. 1913. - "Lieber Herr Vetter Erzherzog Eugen! Ich gestatte, daß Euer Liebden das Protektorat über die im Sommer dieses Jahres anläßlich der Feier des 700 jährigen Bestandes der Stadt Freudenthal dortselbst stattfindende Gewerbe- und Industrie-Ausstellung des politischen Bezirkes Freudenthal übernehmen." Mit kleinem blindgeprägtem Wappen. - Leichte Faltspur, rechts oben Empfängervermerk in Bleistift.

Erzherzog Eugen (1863-1954), Enkel von Kaiser Leopold II., war von 1900 bis 1908 Kommandierender General des XIV. Armeekorps in Innsbruck und wurde 1916 zum Feldmarschall ernannt; er vertrat den Kaiser mehrfach bei offiziellen Anlässen. Zugleich war er der letzte weltliche Hochmeister des Deutschen Ordens. Freudenthal (tschechisch Bruntál) ist eine der ältesten böhmischen Königsstädte und liegt in der Mährisch-Schlesischen Region Tschechiens. Continue reading

Order no. 2509-24
€ 450,-


Gaßner, Ferdinand Simon

Partiturkenntniss, ein Leitfaden zum Selbstunterricht für angehende Tonsetzer welche Arrangiren, Partiturenlesen lernen oder sich zu Dirigenten von Orchestern oder Militärmusiken bilden wollen. 2 Bände. Karlsruhe, Chr. Th. Groos, 1838. In-8; X, 150 pp; IV, 157 pp (inkl. 4 Fattafeln) lithographierte Noten; spätere Pappbände mit goldgepr. Rückenschildchen, Orig.-Umschläge beigebunden; Titelblätter und einige wenige Seiten stockfleckig, sonst gut erhalten.

Die seltene erste Ausgabe. Der aus Wien stammende Violinist, Komponist, Dirigent und Musikschriftsteller Ferdinand Simon Gaßner (1798-1851) studierte in Karlsruhe und wirkte ebenda sowie in Mainz und Gießen. Er wurde unter anderem von Carl Maria von Weber gefördert. Continue reading

Order no. 2509-27
€ 220,-


Gleich, Josef Alois, Schriftsteller (1772-1841)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 Seiten, gr-8, ohne Ort (wohl Wien), 28. 12. 1837. - An einen Verleger (Bauer in Wien?). "Euer Wohlgeboren / Ich danke Ihnen verbindlichst für den mir gestern überschickten dumen[!] Brief, welcher ohnehin zu spät kam, indem ich mir eben gestern früh die Courage nahm, die famose Schwägerin förmlich abzuschaffen, wobei ich so viel Zorne haben mußte, daß mir den ganzen Tag nicht wohl ward - doch Gott sey Dank, Sontags geht sie ab, und ich hoffe meine häusliche Ruhe wieder herzustellen. Zugleich nehme ich meine Zuflucht abermal zu Ihrer mir so oft schon erwiesenen Güte, und bitte Sie noch einmal recht inständig, um noch im Hause imponiren zu können, um 5 f [Gulden] C[onventions]M[ünze] auf das Schloß Krakow, wo ich dann in allem 17 f mithin 2 f über die Hälfte erhalten habe[.] Das Manuskript mit guten Gewissen gearbeitet erhalten Sie am 8. Jänner [1]838. Ich schließe Ihnen als einstweilige Hypotheke für diese letzten 5 f - fünf von mir verfaßte Bücher bei, welche ich aus dem Grunde nicht entbehren kann, weil selbe hier nicht erlaubt sind, und ich Sie mir nicht mehr zu verschaffen wüßte - um welche ich Sie dann auch bei Abrechnung des Honorars für Krakow wieder bitte. Ich habe sonst nichts, das ich Ihnen einstweilen geben könnte. Ich rechne bei meinen gegenwärtigem häuslichen Zwiste ganz auf Ihre Freundschaft, und bitte, mir durch Friedrich, welcher sehr gerne zu mir geht, in Zwanzigern und versiegelt den kleinen Betrag zu senden, um ihn mir heimlich Nachmittags zu geben. Verlassen Sie mich nicht, und rechnen Sie auf den wärmsten Dank Ihres ergebensten Gleich". - Geringfügig fleckig, Vermerke von fremder Hand.

Gleich war Beamter in Wien, verfasste daneben rund 100 Ritter-, Räuber- und Schauerromane und schrieb etwa 250 Lokalpossen für das Theater in der Josefstadt und das Leopoldstädter Theater. Ferdinand Raimund spielte in seinen Anfängen als Schauspieler in Gleichs Stücken, wurde von ihm tatkräftig gefördert und heiratete auf sein Drängen 1820 seine Tochter Louise, die ebenfalls am Theater war; die Ehe wurde aber bald wieder geschieden. Nach 1830 verschwanden Gleichs Stücke allmählich vom Spielplan, und auch seine Romane kamen aus der Mode; er verstarb schließlich im Elend. Bei dem im Brief erwähnten "Schloß Krakow" handelt es sich um Gleichs 239 Druckseiten starken Roman "Howora der Träumer, oder die Schauernächte im Schlosse Krakow. Historisch-romantischer Beitrag zur Geschichte Böhmens", der unter dem Pseudonym "Ludwig Dellarosa" erstmals 1839 bei Bauer und Dirnböck in Wien und Prag erschien und in den beiden folgenden Jahren ebenda jeweils neu aufgelegt wurde. - Autographen Gleichs sind im Handel kaum auffindbar. Continue reading

Order no. 2509-29
€ 360,-


Gottlieb, Theodor (Hrsg.)

K. k. Hofbibliothek. Bucheinbände. Auswahl von technisch und geschichtlich bemerkenswerten Stücken. Einleitung und Tafelteil. Wien, Anton Schroll, (1910). Gr-folio; Einleitung 2 Bll., 80 Sp., S. 81-84; flexibles Orig.-Leinen; Tafelteil 1 Bl., 100 teils farbige lose Tafeln in Licht- und Steindruck; zusammen in goldgepr. Orig.-Leinenmappe mit Bindebändern in blindgepr. Orig.-Pappschuber; Schuber leicht beschädigt, ein Bindeband gerissen, sonst sehr schönes Exemplar mit nur unbedeutenden Gebrauchs- und Altersspuren.

Sorgfältig produziertes repräsentatives Werk mit ausgewählten Beispielen der Buchbindekunst von der Spätantike bis zum frühen 19. Jahrhundert aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. Continue reading

Order no. 2509-31
€ 750,-


Hartung, Eugen (1897-1973)

14 Postkarten mit Farbillustrationen von Katzen in Menschengestalt bei Edition Max Künzli, Zürich um 1940/1950. - Vorhanden sind die Nummern 4670, 4677, 4680, 4697, 4700, 4704, 4723, 4727, 4728, 4733, 4734, 4737, 4740 und 4744. Ungelaufen, leichte Gebrauchs- und Altersspuren. - Beiliegend eine ähnliche Karte von Jean Paris (Billard spielende Katzen) bei Edition Deraz.

Der Schweizer Maler und Graphiker Eugen Hartung war vor allem als Illustrator erfolgreich. Seine als Postkarten weltweit verbreiteten originellen Katzenbilder erschienen später auch in Buchform. Continue reading

Order no. 2509-32
€ 140,-


Hermannstadt / Sibiu

Ehrenbürgerdiplom für Hauptmann Johann Ritter von Herle, überreicht von Bürgermeister, Magistrat und Gemeinderat der ehemaligen siebenbürgischen Hauptstadt. Mehrfarbig geschriebene und ausgeschmückte deutsche Handschrift auf starkem Papier mit gedecktem Siegel und mehreren Unterschriften, Hermannstadt 27. 5. 1852. 3 Blätter in-4 mit Seidenhemdchen, eingebunden in rote Samtmappe mit Metallappliken und Seidenmoiréevorsätzen; leichte Gebrauchs- und Altersspuren. - Beiliegend ein kallligraphierter "Nachruf" der Stadtverantwortlichen anlässlich von Herles Abschied von Hermannstadt im Jahr 1857 mit Dankworten des Bürgermeisters und einem zehnstrophigen Gedicht; Doppelblatt in-4 mit lithographierter Bordüre, dazu ein Entwurf in Form eines S-förmigen Papierstreifens.

Dekorative Urkunde mit ornamentaler und figuraler Ausschmückung sowie reicher Goldhöhung, aufwendig und vermutlich ohne Verwendung lithographierter Elemente angefertigt. Johann von Herle diente als Hauptmann im 5. Feldartillerie-Regiment der österreichischen Armee und war Ritter des Militär-Maria-Theresien- und des Leopold-Ordens. Während der Ungarischen Revolution von 1848/1849 zeichnete er sich in Hermannstadt bei einem feindlichen Kavallerieangriff am 21. 1. 1849 durch besonderen Einsatz aus. Continue reading

Order no. 2509-33
€ 1200,-


H[örnigk], P[hilipp] W[ilhelm] v[on]

Oesterreich über Alles, wann es nur will; Das ist: Wohlmeynender Fürschlag, Wie, mittelst einer wohlbestellten Landes-Oeconomie, die Kayserl. Königl. Erb-Lande in kurzem über alle andere Staaten von Europa zu erheben, und mehr als einiger derselben, von denen andern independent zu machen. Regensburg, Johann Conrad Peetz, 1727. Kl-8; Kupferstich-Frontispiz, Titel rot-schwarz, 6 Bll., 206 pp mit einigen Vignetten und Initialen. - [Beigebunden:] Derselbe, Historische Anzeige Von denen Privilegiis Deß Durchleuchtigsten Ertz-Hauses Oesterreich, zum viertenmahl aufgelegt, Samt beygedrucktem Chur-Mayntzischen Vidimus gedachte Privilegien. Ebenda, J. C. Peetz und Felix Bader, 1733; 123 pp mit einigen Vignetten und Initialen; Lederband der Zeit (berieben und mit Fehlstellen am Rücken, Bindung gelockert, Vorsätze mit Wurmspuren); Titel recto mit kleinen Papierschäden und gestempelter Initiale, Titel verso dezent gestempelt, geringfügig gebräunt und stellenweise leicht fleckig.

Hauptwerk des deutsch-österreichischen Nationalökonoms Philipp Wilhelm von Hörnigk (auch Hornick oder Horneck, 1640-1714) und eine der wichtigsten Schriften des Merkantilismus. Die erste, noch anonyme Ausgabe wurde durch die 2. Wiener Türkenbelagerung angeregt und erschien 1684, die 15. und letzte hundert Jahre später; alle Originalausgaben sind heute selten. Hoernick fasste in diesem Buch "erstmals die habsburgischen Territorien als zusammenhängenden Wirtschaftsraum auf und legte damit den Grundstein für die absolutistische Wirtschaftspolitik im 18. Jahrhundert" (Wikipedia). Der Titel inspirierte noch Jahrzehnte später August Heinrich Hoffmann von Fallersleben zur Eingangzeile des Deutschlandliedes. Die Beibindung (Erstausgabe 1708) ist Hoernigks letztes Werk und enthält ausführliche Quellentexte. Continue reading

Order no. 2509-35
€ 350,-


Hoffmann, Josef, Architekt und Designer (1870-1956)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 Seiten, kl-4, Wien (Briefkopf des Ateliers), November/Dezember 1955. - Persönliches, stellenweise launiges Schreiben. "Lieber Doktor Baru! Vielen Dank für deinen lieben Brief und für die guten Nachrichten aus eurem neuen Leben. Wir haben nun die Hoffnung, dass Ihr baldigst ganz besonders wohlhabend nach Wien auf Besuch erscheint, um an Festen alles nachzuholen, was wir verseumen[!] mussten. Je älter man wird, um so mehr empfindet man den Verlust seiner wenigen Freunde, die zu unserem Leben gehören. Aber man wird trotzdem alt und muss auf vieles verzichten, nicht aber auf ein Wiedersehen. Böhler ist in Wien aber unsichtbar in einen anderen Bezirk entrückt ohne uns zu vermissen. So ein Hundling! Wir werden ihn nächstens demoliren wenn nicht anders mit Alkohol!! Vor einigen Wochen waren wir in Brüssel geladen und mussten nach fünfzig Jahren das Stoklethaus wiedersehen und feiern. Anbei eine Beschreibung der festlichen Begebenheit. Dass man schon so alt geworden ist, muss man sich jetzt dauernd mal sagen lassen, als ob das ein Vergnügen wäre. Viele davon mögen sich vielleicht darüber freuen, dass es ja nicht mehr lange dauern kann. Karla und ich danken vielmals für alle Wünsche. Dasselbe auch von uns für Weihnacht und das kommende Jahr! Euer Josef Hoffmann ..."

Der Mitbegründer der "Wiener Secession" und der "Wiener Werkstätte" war mit dem Wiener Juristen Robert Baru befreundet, der 1938 mit seiner Familie emigrierte und sich 1940 in den USA niederließ; Hoffmann hatte um 1922 für ihn zwei Wohnungseinrichtungen sowie ein Armband entworfen. Zu Hoffmanns engen Freunden zählte auch der Maler und Graphiker Hans Böhler (1884-1961), dem er sein Wiener Atelier gestaltete; dieser kehrte 1950 nach einem vierzehnjährigen Aufenthalt in den USA nach Wien zurück. In Brüssel wurde am 4. Oktober 1955 das 50-jährige Bestehen des Palais Stoclet gefeiert, das Hoffmann im Stil der Wiener Secession entworfen hatte und zu dem Gustav Klimt den Fries für den Speisesaal beigesteuert hatte. Hoffmann wurde dazu vom neuen Hausherrn Jacques Stoclet eingeladen, die im Brief erwähnte Beschreibung des Festakts liegt allerdings nicht bei. Er war seit 1925 in zweiter Ehe mit Carla (Karla) geb. Schmatz verheiratet, einem ehemaligen Mannequin der Wiener Werkstätte. Continue reading

Order no. 2509-36
€ 850,-


Holzmeister, Clemens, Architekt (1886-1983)

Kochrezept in Maschinschrift, zusammen mit einer schwungvollen eigenhändigen Unterschrift auf Karton montiert (wohl um 1975). - Rezept für "... Blattlen mit Kraut, wie ich es auf unserm Berghaus am Hahnenkamm zubereite ...". - Etwas fleckig, von fremder Hand numeriert. - Beiliegend zwei maschinschriftliche Briefe mit eigenhändiger Unterschrift an eine Hausverwalterin, Wien 7. 5. 1956 und Salzburg 27. 9. 1965, 1/2 und 1 1/2 Seiten, kl-4, betreffend seine Wohnung in Wien VI., Esterhazygasse 10.

Dem Tiroler Clemens Holzmeister gelang 1922 mit dem Bau des Wiener Krematoriums der Durchbruch als Architekt; 1924 folgte eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste. International war Holzmeister unter anderem in Deutschland, Brasilien und vor allem in der Türkei tätig. Sein heute denkmalgeschütztes Berghaus am Hahnenkamm bei Kitzbühel baute sich Holzmeister 1930. Continue reading

Order no. 2509-37
€ 130,-


Hutter, Wolfgang, Maler und Graphiker (1928-2014)

Fotoporträt in Postkartengröße mit eigenhändigem Namenszug auf der Bildseite, zusammen mit dem Ersttagskuvert zu einer von Hutter entworfenen Briefmarke auf Karton montiert, das Kuvert ebenfalls signiert, (Wien) 2. 12. 1977. - Beiliegend eine Fotomontage (Porträtkopf in Gemälde, Foto Martin Kainz, Wien) 17,5 x 24 cm mit eigenhändigem Namenszug auf der Bildseite, 1965; am oberen Rand etwas unregelmäßig beschnitten.

Hutter gehörte mit Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner und Anton Lehmden zum inneren Kreis der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, die ab 1959 auch international Bedeutung erlangte. Continue reading

Order no. 2509-38
€ 90,-


Indien / Philosophie

Acht Publikationen zur indischen Philosophie. Autoren: Erich Frauwallner (2), Gerhard Oberhammer, Lambert Schmithausen (2), Ernst Steinkellner und Tilmann Vetter (2); Titel siehe Abbildungen. Wien, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1965-1973. Alle Bände in-8; jeweils ca. 70 bis ca. 270 pp (insgesamt über 1200 pp); Orig.-Broschuren; zwei Bände am Rücken beschriftet, drei Bände mit leichten äußeren Lagerspuren.

Veröffentlichungen der Kommission für Sprachen und Kulturen Süd- und Ostasiens (bzw. Südasiens) Heft 6-12, eine Publikation ohne Reihentitel; erschienen in den Sitzungsberichten der philosophisch-historischen Klasse. Abhandlungen über philosophische Themen der hinduistischen und buddhistischen Traditionen Indiens. Continue reading

Order no. 2509-39
€ 130,-


Joseph II., römisch-deutscher Kaiser (1741-1790)

Bossiertes farbiges Wachsporträt auf schwarzem Karton, verglast in metallüberzogenem Rahmen, Gesamtgröße 20 x 17 cm. - Altersspuren, zwei unrestaurierte Schäden (Druckstelle bei den Schläfenlocken, Farbabsplitterung am Zopf), der Rahmen mit kleinen Mängeln.

Originelles Porträt, wohl zur Regierungszeit des reformfreudigen Herrschers (1780-1790) oder bald danach angefertigt und gerahmt. Wachsbossierungen erfreuten sich besonders im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit. Continue reading

Order no. 2509-41
€ 400,-


Kärnten / Volkspoesie

"'n Mensch'n sán Herz is, / Wierá Zidán, voll Klang ...". Gedicht von A. Kenner in Kärntner Mundart mit 7 Strophen zu je 4 Zeilen, 2 Seiten auf Blatt in-8, die erste Seite kalligraphiert und von aquarellierter Bleistiftzeichnung umrahmt, die zweite Seite (kopfstehend angelegt) in sauberer Kursivschrift. - Leicht gebräunt, ein Rand etwas beschädigt. - Beiliegend ein anonymes Kärntner Mundartgedicht "Dá Napfátzá" von anderer Hand mit 50 vierzeiligen Strophen in gut lesbarer Kursivschrift, 8 1/2 Seiten auf 3 Doppelblättern in-8, stellenweise etwas fleckig und mit durchgehender leichter Knickspur.

Hübsche Beispiele österreichischer Mundartdichtung, wohl erstes Viertel 20. Jh. Continue reading

Order no. 2509-42
€ 85,-


Klebe, Giselher, Komponist (1925-2009)

Billet mit zwei eigenhändigen Notenzeilen, Widmung und Unterschrift, quer-12, um 1980. - 7 Takte aus "Der jüngste Tag" (Vorspiel, Largo sostenuto).

Klebe unterrichtete Komposition und Musiktheorie der Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold. Seine Oper "Der Jüngste Tag" (nach dem gleichnamigen Schauspiel von Ödön von Horváth) wurde 1980 am Nationaltheater Mannheim uraufgeführt. Continue reading

Order no. 2509-44
€ 75,-


Lehár, Franz, Komponist (1870-1948)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 Seiten auf Doppelblatt, kl-8, Wien (Briefkopf mit Adresse), 16. 12. [1913]. - (An den Musikverleger Josef Weinberger.) "Hochverehrter Herr Kais. Rat! Nochmals versuche ich es, Sie umzustimmen und Ihnen zu beweisen, dass nur unsere Auffassung die Richtige sein kann. In Anbetracht der an Sie zu zahlenden Tantièmen zahlen wir an den Vertrieb Karczag einen höheren Perzentsatz, nämlich 12 % statt wie üblich 10 %. - Auf diese Art zahlen wir Autoren 2 % von unserem Teil und Karczag trägt 1 1/2 % bei. Nun müßten wir für Wien wieder eine separate Zahlung leisten, denn Karczag erhält nichts für Wien und müßten wir wieder alle Lasten tragen. Wie Sie wissen habe ich von Ihnen nie irgend ein Honorar für den Göttergatte erhalten. Als Sie den Vertrieb des Göttergatte hatten, geschah ja auch sehr wenig. Jetzt durch die Übertragung der Rechte auf die Ideale Gattin, erhalten Sie von den von uns an den Vertrieb zu leistenden Abgaben 3 1/2 %. Es ist nur recht und billig dass es dabei bleiben muß und dass Sie nicht noch eine Special-Abgabe von uns Autoren verlangen. Es würde mir unendlich leid tun wenn Sie meine Auffaßung perhorresziere[n] würden, denn in diesem Falle müßten wir unbedingt an unserem Standpunkt festhalten, ungeachtet aller Konsequenzen die daraus entstehen würden. Mit herzlichen Grüßen Ihr sehr ergebener Lehár". - Seitliche Lochspuren restauriert (minimaler Textverlust).

Vgl. Herbert Vogg, 1876-1976: 100 Jahre Musikverlag Doblinger, S. 35 ff. - Ungewöhnliches Léhar-Autograph, das ein Schlaglicht auf den komplexen Bereich von Rechten und Tantiemen im Musikgeschäft wirft. Josef Weinberger (1855-1928) gründete 1885 in Wien einen Musikverlag, der besonders auf dem Gebiet der Operette erfolgreich tätig war. Zusammen mit Bernhard Herzmansky sen. (1852-1921), der 1876 die Wiener Musikalienhandlung Doblinger erworben hatte und sie ebenfalls zu einem Musikverlag erweitert hatte, und dem Musikverleger Adolf Robitschek rief er 1901 die Universal Edition als Gegengewicht zu den marktbeherrschenden deutschen Musikverlagen ins Leben. Léhars im Olymp spielende Operette "Der Göttergatte" (nach einem Libretto von Victor Léon und Leo Stein) wurde am 20. 1. 1904 im Leopoldstädter Carltheater uraufgeführt; eine unter dem Titel "Die ideale Gattin" umgearbeitete Fassung (nach einem Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald) erlebte ihre erste Aufführung am 11. 10. 1913 im Theater an der Wien, das damals von Wilhelm Karczag (1857-1923) geleitet wurde. Eine weitere Umarbeitung von Lehárs Operette erfolgte schließlich 1921 ("Die Tangokönigin"). Der Komponist war am Beginn des 20. Jahrhunderts noch keineswegs erfolgreich etabliert, litt unter Geldnot und dürfte von Herzmansky mit großzügigen Vorschüssen unterstützt worden sein, der sich dafür die Rechte an Lehárs größtem Erfolg, der "Lustigen Witwe" (1905) sicherte. Continue reading

Order no. 2509-49
€ 400,-


Longos

Les amours pastorales de Daphnis et Chloé, par Longus. Double Traduction du Grec en François, de Mr. Amiot et d'un anonime (d. i. Le Camus), mises en paralelle, Et ornées des Estampes originales du fameux B. Audran, gravées aux dépens du feu Duc d'Orléans, Régent de France, Sur les Tableaux inventés et peints de la main de ce grand Prince, avec un Frontispice de Coypel & autres vignettes & culs de lampe, gravées par D. Focke sur les desseins de Cochin & de Eysen. Paris, Imprimées pour les curieux, 1757. In-8; VIII, 269, (1) pp, 1 weißes Bl.; mit gestochenem Frontispiz, 28 (statt 29) Kupfertafeln nach Philippe d'Orléans und 16 teils wiederholten Vignetten. Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung, Rotschnitt und Lesebändchen (etwas berieben, Rücken und Vorsätze mit Wurmspuren, Bindung etwas gelockert); vereinzelt geringfügig fleckig, insgesamt schönes Exemplar. - Exlibris Comte Charles Palffy; die fehlende Tafel XVIII in Kopie beiliegend.

Cohen-de Ricci 653; Reynoud 317; Sander 1226; Brunet III, 1158. - Schöne Ausgabe des berühmten antiken Hirtenromans mit fein ausgeführten Stichen nach Bildern des kunstsinnigen und bibliophilen Herzogs Philippe von Orléans, der während der Jugendjahre Ludwigs XV. als Regent Herrscher von Frankreich war. Unter den Illustrationen erstmals die dezente Darstellung eines Liebesakts im Wald ("Les petits pieds", Taf. XXII). Der Text stellt die klassische Übersetzung von Jacques Amyot derjenigen von Antoine Le Camus gegenüber, die hier erstmals vorliegt; über den griechischen Autor Longos von Lesbos (um 200 n. Chr.) ist wenig bekannt. Continue reading

Order no. 2509-52
€ 400,-


Lothar, Ernst, Schriftsteller und Regisseur (1890-1974)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 Seiten, in-8, Zürich (Briefkopf Hotel Neues Schloss), 14. 3. 1962. - An Max Kühnel (Max Knight) in Berkeley, Kalifornien. "Sehr geehrter Herr Kühnel, es war außerordentlich freundlich von Ihnen, mir diesen so persönlichen so - verzeihen Sie - meisterlich geschriebenen Brief zu senden -, ebenso meisterlich wie die fast unglaublich wohlgeratenenen Übersetzungen Ch. Morgensterns. Ich erhielt die Sendung gestern, und daß ich sie fast postwendend beantworte, mag Ihnen dartun, daß sie mich bewegte. Als ich zu Papier brachte, was Sie zu Ihrem Schreiben veranlaßte, zögerte ich, es der Öffentlichkeit zu übergeben; wäre mein inzwischen heimgegangener Freund Paul Zsolnay nicht gewesen, der damals auf der Herausgabe meiner Ausgewählten Werke bestand - deren 1. u. 2. Band inzwischen erschienen -, ich hätte dies viel zu Persönliche in der Lade behalten. Indes, vermutlich war mein Privates zugleich das Unartikulierte vieler anderer 'in the same boat'. Daß es so ist, bleibt eine der spärlichen Freuden meines Alters. Ich bin hier, um meine letzte Inszenierung (Hofmannsthals 'Schwierigen') zu leisten und eine Schnitzler-Rede anläßlich seines 100. Geburtstages zu halten. 'The Austrian germ', wie es 'drüben' von mir hieß. Sollte ich in Wien sein, wenn Sie dort eintreffen, lassen Sie es mich, bitte, wissen. (Telefon - geheim - 528149). Meine Frau und ich würden uns sehr freuen, Sie zu sehen. Ihr sehr ergebener Ernst Lothar / P.S. Grüßen Sie doch, bitte, wärmstens Erika E. - nostalgic memories!" - Kleiner Tintenfleck. Mit eigenhändigem Kuvert (gelocht).

Ernst Lothar, geboren als Ernst Lothar Müller, musste als Jude nach dem Anschluss über die Schweiz nach Frankreich fliehen und emigrierte 1939 in die USA, wo er das "Austrian Theatre" gründete, Vorlesesungen über Theaterwissenschaften und Vergleichende Literatur hielt und fünf Romane schrieb. 1946 kehrte er nach Österreich zurück und wurde 1948 Regisseur am Wiener Burgtheater. Im selben Jahr wurde sein bekanntester Roman "Der Engel mit der Posaune" erfolgreich verfilmt. Eine sechsbändige Auswahlausgabe aus Lothars schriftstellerischem Werk erschien 1961-1968 bei Zsolnay. - Der Briefempfänger Max Eugen Kühnel (1909-1993), ebenfalls Jude, floh 1938 nach London und dann weiter nach Shanghai; 1941 zog er in die USA, änderte seinen Namen auf Max Knight, arbeitete sich vom Schuhputzer zum Cheflektor der University of California Press hoch und war als Schriftsteller und Übersetzer tätig. Continue reading

Order no. 2509-53
€ 140,-


(Moscheles, Ignaz, Pianist und Komponist, 1773-1830)

Brief eines Musikliebhabers an Moscheles, 1 Seite, gr-8, Schlan (Böhmen) 7. 9. 1816. - "Sie erhalten werther Orpheus, anmit das besprochene russische Vaterunser wie ich selbes von dem russischen Generalen Engelhard bekam, und ich bin sehr begierig ob und welchen Gebrauch Sie von dieser Pièce zu machen fänden, welche einfach und feierlich von dem andächtigen Gesange der Russen begleitet vielleicht selbst den grossen Haydn angesprochen hätte. - Um Dienstags des Vergnügens Sie wiederzusehen, und Ihr liebes bewundernswerthes Spiel auf meinem Stolz werdenden prager Piano zu hören, gewiß theilhaft zu werden, ersuche ich Sie lieber Moscheles, mir womöglich morgen noch hieher zuschreiben zu wollen, wann Sie in Prag ankommen, und wann ich also - allenfalls selbst Mittwochs früh - Sie bei mir erwarten kann. - Ihrem lieben Herrn und Frau von Haus, und Ihnen, empfiehlt sich mit unverlöschlicher froher Rückerinnerung auf den gestrigen Abend - Ihr ergebenster Philipp G. Hartmann". - Gebräunt, etwas knittrig und fleckig. - Beiliegend ein Stahlstich-Porträt von Carl Meyer, Nürnberg um 1830, Bildformat ca. 9 x 9 cm.

Schöner zeittypischer Brief an den damals erst 22-jährigen Musiker. In Prag geboren, studierte Moscheles zunächst am dortigen Konservatorium und dann in Wien bei Johann Georg Albrechtsberger und Antonio Salieri, dem er 1816 seine Fantaisie heroique (op. 13) widmete. Der hervorragende Klavierpädagoge war später Lehrer von Felix Mendelssohn Bartholdy und stand mit seinem großen Vorbild Beethoven in freundschaftlichem Kontakt. Die ehemalige Königsstadt Schlan (Slaný) liegt etwa 25 km nordwestlich von Prag. Das erwähnte "russische Vaterunser" liegt nicht bei. Continue reading

Order no. 2509-55
€ 140,-


Noll, Rudolf

Römische Siedlungen und Strassen im Limesgebiet zwischen Inn und Enns (Oberösterreich). Wien, Österr. Akad. der Wissenschaften, in Kommission bei Rudolf M. Rohrer, 1958. Kl-4; 112 pp, 1 mehrfärbige Faltkarte; Orig.-Halbleinen; Einband etwas angegilbt, sonst tadellos.

Der Römische Limes in Österreich Heft 21. - Zusammenfassung des damaligen Forschungsstandes. Mit einer historischen Skizze "Oberösterreich in römischer Zeit". Continue reading

Order no. 2509-56
€ 48,-


Noll, Rudolf

Das Inventar des Dolichenusheiligtums von Mauer an der Url (Noricum). 2 Bände (Text- und Bildteil). Wien, Österr. Akad. der Wissenschaften, 1980. Kl-4; 125 pp mit einigen Textabb., 46+10 Tafeln, 1 Faltplan in Lasche; farbillustr. Orig.-Kartonbände in Schuber; neuwertig.

Der Römische Limes in Österreich Heft 30. - Die maßgebliche Publikation über den 1937 gemachten römischen Fund aus einem Heiligtum des Juppiter Dolichenus in Mauer bei Amstetten (Niederösterreich). Er wurde vermutlich um 233 n. Chr. im Zusammenhang mit Einfällen der Alemannen vergraben und enthielt kultische und profane Objekte aus Metall, darunter zahlreiche silberne Votivgaben. Continue reading

Order no. 2509-57
€ 36,-


Orient

Vier unbezeichnete Aquarelle mit Kostümdarstellungen auf Büttenpapier, jeweils mit Einfassunglinie versehen und alt auf Papier montiert, wohl 18. Jh., je 27 x 19 cm. - Unbedeutende Altersspuren, das Trägerpapier mit einzelnen kleinen Randmängeln.

Die Blätter zeigen einen mit Speer und Schild bewaffneten Krieger, einen Janitscharen, einen Mullah und einen Kaufmann(?). Continue reading

Order no. 2509-58
€ 850,-


Ottillinger, Eva B.

Adolf Loos. Wohnkonzepte und Möbelentwürfe. Salzburg und Wien, Residenz Verlag, 1994. Kl-4; 185, (1) pp mit zahlreichen teils farbigen Abb.; Orig.-Leinen mit Schutzumschlag (dieser mit kleiner Klebeband-Reparatur).

"Anders als die meisten der Künstler-Architekten der Jahrhundertwende stellte Loos die Bedürfnisse der Bewohner und die Forderung nach Privatheit und Bequemlichkeit in den eigenen vier Wänden in den Mittelpunkt seiner Überlegungen ..." (Klappentext). Continue reading

Order no. 2509-59
€ 75,-


Palme, Olof, Politiker (1927-1986)

Porträtfoto unter Passepartout, auf Faltbillet montiert, mit eigenhändigem Namenszug auf dem Passepartout, Gesamtgröße 14 x 18,5 cm. - Beiliegend ein undatiertes und nicht signiertes maschinschriftliches Begleitschreiben seines Sekretariats.

Wohl um 1975. - Der schwedische Ministerpräsident wurde am 28. Februar 1986 im Zentrum Stockholms unter nie ganz geklärten Umständen auf offener Straße erschossen. Continue reading

Order no. 2509-60
€ 165,-


Poggendorff, J. C.

Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften enthaltend Nachweisungen über Lebensverhältnisse und Leistungen von Mathematikern, Astronomen, Physikern, Chemikern, Mineralogen, Geologen usw. aller Völker und Zeiten. 4 in 6 Bänden. Amsterdam, B. M. Israel, um 1965. Gr-8; insgesamt ca. 4770 Seiten (in Spalten gedruckt und teilweise auch so paginiert); Orig.-Leinenbände mit goldgepr. Rücken und Rückenschildchen (Vorsätze leicht gebräunt); Einbände etwas berieben, Fußschnitte leicht angeschmutzt, innen ohne nennenswerte Gebrauchsspuren.

Reprint des erstmals 1863 veröffentlichten und später von anderen Bearbeitern bis in die Zeit um 1900 weitergeführten nützlichen biographischen Handbuchs. Dem deutschen Physiker Johann Christian Poggendorff (1796-1877) sind mehrere Entdeckungen und Erfindungen zu verdanken; die von ihm herausgegebene Zeitschrift für Physik und Chemie wurde in Europa bald zum führenden wissenschaftlichen Journal. Vier der sechs Einzelbände des Nachdrucks erschienen ursprünglich im Zentralantiquariat der DDR. Continue reading

Order no. 2509-61
€ 175,-


Preuß, J. D. E.

Friedrich der Große als Schriftsteller. Vorarbeit zu einer echten und vollständigen Ausgabe seiner Werke. Berlin, Veit & Comp., 1837. In-8; X, 359 pp; etwas späterer Leinenband mit goldgepr. Rückentitel (berieben, oberes Kapital leicht beschädigt, Bibl.-Schildchen); einzelne unbedeutende Gebrauchsspuren.

ADB 26, 582 ("wichtiges Buch"). - Johann David Erdmann Preuß (1785-1868) war Initiator und Herausgeber der gesammelten Werke des preußischen Monarchen, die er von 1846 bis 1856 in 30 Bänden veröffentlichte. Ein Ergänzungsheft zum vorliegenden Band erschien 1838. Continue reading

Order no. 2509-62
€ 85,-


Rest, Quirin

Rosengarten, Das ist: Fünff unnd Viertzig Catholische Predigen auff die fürnemeste Fest und Feyertäg deß gantzen Jars, der aller heiligsten unbefleckten Junckfrawen und Him[m]elkönigin Mariae, auß vilen uralten, bewährten und andächtigen Kirchenlehrern, mit höchstem Fleiß zusammen gebracht, beschriben, und gepredigt ... Ingolstadt, David Sartorius, 1585. In-8; 12 Bll. (inkl. Titel rot-schwarz), 543, (1) pp, 9 Bll. Register, 1 Bl.; einige Vignetten; Lederband der Zeit auf vier Bünden über Holzdeckeln mit reicher Blindprägung und zwei Messingschließen (etwas fleckig, ohne fliegende Vorsätze, stellenweise im Falz geringfügig gelockert, eine Schließe unvollständig); durchgehend leicht gebräunt, mehrere alte Besitzvermerke auf Spiegel und Titel, teilweise etwas fleckig (vereinzelt stärker); eine herausgerissene Seite (131/132) durch Faksimile ersetzt; insgesamt gutes Exemplar.

VD16, R 1212; ADB 28, 249; Stalla 1533. - Einzige Ausgabe. Der aus Tirol stammende Quirin Rest stand von 1569 bis 1594 dem bayerischen Benediktinerkloster Tegernsee als Abt vor und richtete hier unter anderem eine Druckerei ein. Sein ursprünglich nur für ihn selbst zusammengestelltes marianisches Predigtwerk wurde, wie er im Vorwort schreibt, erst auf Verlangen seiner Mitbrüder hin zum Druck gegeben und dafür vom Ingolstädter Theologen Albert Hunger überarbeitet ("als wol noth gewesen"). Die Tegernseer Druckerei war allerdings von 1581 bis 1587 nicht in Betrieb, weshalb das in lebendigem Deutsch geschriebene Buch in Ingolstadt verlegt wurde. Continue reading

Order no. 2509-63
€ 500,-


Ritter, Ernst [d. i. Binzer, Emilie von]

Erzählungen. 2 Bde. in 1 Bd. Pesth, G. Heckenast, 1850. In-8; 4 Bll., 215, (1) pp; 2 Bll., 202, (1) pp; insges. 417 pp, späteres Halbleinen (Buchblock gebrochen); die ersten Seiten mit abnehmendem Braunfleck, sonst nur vereinzelt etwas stockfleckig.

Weller 481; Kosch 1, 519. - Erste Ausgabe. Die als Emilie Henriette Adelheid von Gerschau geborenen Autorin (1801-1891) war mit dem deutschen Schriftsteller August Daniel von Binzer (1793-1868) verheiratet. Sie führte einen Salon in Wien und später in Linz; mit Grillparzer und Zedlitz stand sie in freundschaftlicher Verbindung. Ihr 1847 errichtetes Sommerdomizil in Altaussee wurde später zum "Parkhotel" umgebaut. - Selten, nicht in der Österreichischen Nationalbibliothek. Continue reading

Order no. 2509-64
€ 75,-


Russland / Militaria

"Die europäischen Armeen. Rußland." (Rückentitel des Schubers). 135 (von 144?) lithographierte Uniformtafeln in originalem und teils eiweißgehöhtem Altkolorit aus H. A. Eckert (Hrsg.), Les armées d'Europe représentées en groupes charactéristiques ... bei Christian Weiß, Würzburg um 1840, dazu ein lithographiertes Widmungsblatt "... dédiées à Sa Majesté Impériale et Royale ... Nicolaus Ier Autocrate de tous les Russes ...", Blattgröße je 36 x 26 cm (mit einzelnen geringen Abweichungen); in zeitgenössischer Flügelmappe und dekorativem Halblederschuber mit Goldprägung. Die Tafeln umfassen 29 teilweise numerierte Schemata ("Aperçus") und 106 montierte Darstellungen von Uniformen bzw. Szenen aus dem Soldatenleben (ohne Numerierung); sie sind durchwegs französisch beschriftet und weisen alle einen Trockenstempel des Verlags (in zwei Varianten) auf. Das Widmungsblatt gebräunt und gering fleckig, 6 Tafeln mit hinterlegten Randrissen, einzelne Leimspuren, Flecken und unbedeutende Rand- oder Eckmängel, der Schuber mit Gebrauchsspuren und zwei Reparaturstellen; insgesamt sehr gut erhaltene, farbfrische und ungewöhnlich umfangreiche Serie von Uniformdarstellungen der zaristischen Armee.

Colas 935; Hiler 261; Lipperheide 2120 (Qc 26). - Das von H. A. Eckert und D. Monten 1838 begonnene große Uniformwerk erschien in Lieferungen und sollte die Soldaten aller europäischen Armeen in lebensnahen Darstellungen zeigen. Die Tafeln wurden in unterschiedlichen Ausführungen auf den Markt gebracht, einzelne Blätter wurden während der Produktion ausgetauscht, und nach dem Ableben der Herausgeber wurde das Projekt 1843 abgebrochen; wie viele Tafeln ingesamt von der vorliegende Serie erschienen, ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden. Unser Exemplar ist jedenfalls eines der umfangreichsten, die jemals im Handel angeboten wurden. Continue reading

Order no. 2509-67
€ 9500,-


Saltarino, Signor [d. i. Otto, Hermann Waldemar]

Das Artistentum und seine Geschichte. Gesammeltes und Erlebtes. Leipzig, International-Artistischer Literatur-Vlg. W. Backhaus, 1910. Kl-4; 1 Bl., 244 pp mit Vignetten und zahlreichen fotograph. Abb., 2 Bll.; goldgepr. Orig.-Leinenband mit Kopfgoldschnitt (berieben und bestoßen, Rücken fleckig, Bindung gelockert); durchgehender Eckknick, vord. flieg. Vorsatz mit eingeklebtem Zeitungsartikel aus 1931. - Dazu als Beigabe: Victor Claudius, Gaukler. Beiträge zur Geschichte der Artistik. Wien, Int. Artisten-Organisation, (1926). Gr-8; 16 pp mit 1 Abb., späteres Halbleinen mit eingebundener Orig.-Broschur.

Die seltene Originalausgabe. Weit ausgreifende, lebendig geschriebene Darstellung, behandelt u. a. auch Zauberkünstler, Gaukler und Abenteurer in den Freimaurerlogen, Puppenspieler, Zirkusliteraten etc. Der Autor (1863-1941) war Journalist, Artist und Bergbauunternehmer. Continue reading

Order no. 2509-68
€ 110,-


Salten, Felix

Fünfzehn Hasen. Schicksale in Wald und Feld. 1.-10. Tsd. (Gesammelte Werke in Einzelausgaben). Wien, P. Zsolnay, 1929. Kl-8; 199, (1) pp; Orig.-Leinen mit Rücken- und Deckelvergoldung; dezenter Besitzeintrag auf fliegendem Vorsatz, einige Seiten mit vermutlich herstellungsbedingten Randläsuren. - Auf dem Titelblatt vom Autor signiert.

Wilpert-G. 37. - Erstausgabe. Continue reading

Order no. 2509-69
€ 75,-


Savonarola, Girolamo

Breve & utile tractato della humilita, composto da frate Hieronymo da Ferrara dellordine delli predicatori. [Firenze, Giovanni Stefano di Carlo, um 1505]. In-8; 10 Bll. mit zwei Textholzschnitten und einer figürlichen Initiale; neuer Halblederband mit goldgepr. Rückentitel und mitgebundenen weißen Blättern (leichte Gebrauchsspuren, Exlibris); vereinzelt etwas fleckig.

USTC 855229; EDIT 16, CNCE 73947; Adams S 483. - Schöne Postinkunabel (Datierung und Drucker erschlossen), im Handel kaum auffindbar. Frühe Einzelausgabe von Savonarolas erstmals 1492 erschienenem Traktat über die Demut in italienischer Volkssprache. Der zunächst bejubelte Bußprediger aus dem Dominikanerorden (1452-1498) machte sich mit seiner radikalen Kritik an den herrschenden Verhältnissen viele Feinde und wurde in Florenz öffentlich hingerichet. Continue reading

Order no. 2509-71
€ 1850,-


Seyfried, Ignaz von

Motette, nach David's 46stem Psalm; In Musik gesetzt für Tenor-Solo, den 4stimmigen Chor, mit Begleitung des Orchesters. Wien, Tobias Haslinger, [1838], Verlags-Nr. 7341. In-4; 19 pp, davon 1 Seite gestochener Titel (zugleich vorderer Umschlag) und 18 Seiten gestochene Noten; orig. Fadenheftung; etwas abgegriffen und stockfleckig (die letzte Seite stärker), alte Vermerke auf Titelblatt. - Vollständige Partitur mit unterlegtem lateinischem und deutschem Text.

Der Wiener Ignaz Ritter von Seyfried (1776-1841) studierte unter anderem bei Mozart Klavier und bei Albrechtsberger Komposition und wirkte ab 1797 bis 1801 als Kapellmeister in Schikaneders Theater im Freihaus und anschließend bis 1828 im Theater an der Wien. Beethoven nahestehend, dirigierte er 1805 die Uraufführung des "Fidelio" und hinterließ wertvolle Erinnerungen an den Meister; zu Beethovens Begräbnisfeier komponierte er ein "Libera me". Continue reading

Order no. 2509-74
€ 75,-


Shakespeare, William

Der Sturm. Deutsch von Richard Schaukal. Mit Originallithographien von Oskar Laske. Wien, Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei, 1925. Kl-4; 114, (1) pp mit zahlreichen farbigen Abbildungen, davon drei ganzseitig; handgebundener orig. Ganzlederband mit Goldprägung, farblithographiertem Schutzumschlag, illustrierten Vorsätzen, Kopfgoldschnitt und Lesebändchen in Kartonschuber. - Nr. I von 50 Exemplaren der Ausgabe auf Büttenpapier (Gesamtauflage 350), im Druckvermerk vom Übersetzer und vom Illustrator signiert. - Schutzumschlag minimal altersfleckig, sonst tadellos; kleines Exlibris auf der vorderen Klappe des Schutzumschlags.

Sennewald 25, 3. - Die von der Staatsdruckerei initiierte Bebilderung von Shakespeares vermutlich letztem vollendeten Stück (Uraufführung 1611) durch den österreichischen Architekten, Maler und Graphiker Oskar Laske (1874-1951) gab auch den Anstoß zu einer textlichen Neufassung des Werks. Der Dichter, Kritiker und Übersetzer Richard Schaukal (1874-1942) wollte zunächst die Schlegelsche Übersetzung bearbeiten, schuf dann aber eine vollständig neue Übertragung. Entstanden ist ein anspruchsvoll produziertes und höchst originelles Buch, das auch nach hundert Jahren nichts von seiner Frische verloren hat. Continue reading

Order no. 2509-75
€ 1350,-


Snischek, Max (1891-1968)

Zwei Modeblätter. 1. Junge Frau in rosa Kleid mit schwarzer Schleife und Flanierschirm. Farbige Kreidezeichnung, signiert und datiert 1915, Blattgröße 38 x 24 cm; etwas gebräunt und fleckig, die Signatur im Unterrand gefaltet unter zeitgenössischem Passepartout. 2. "Sommer-Abendkleid / Strand-Pyjama". Signierte Zeichnung mit Tuschestift, um 1925, Blattgröße 23 x 29 cm; unter zeitgenössischem Passepartout, leichte Montagespuren.

Provenienz: Sammlung Hans Ankwicz-Kleehoven (1886-1962). Max Snischek studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule und stellte bereits 1915 im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie aus. Um 1922 übernahm er die Leitung der Modeabteilung der Wiener Werkstätte von Eduard Josef Wimmer-Wisgrill, ab 1932 unterrichtete er in München an der Meisterschule für Mode. Continue reading

Order no. 2509-76
€ 240,-


Spielkarten - Trappola

Trappolaspiel mit italienischen Farben bei J. Glanz, Wien um 1856, komplett mit 36 Karten. Schablonenkolorierte und eiweißgehöhte Lithographien, Rückseite unregelmäßig violett strukturiert, 121 x 60 mm. Mit Adresse "Niederlage am Kohlmarkt No. 279" auf Münze X und Firmenstempel "Glanz Joseph Wien 1856" sowie Steuerstempel zu 10 Kreuzern auf Schwert II. - Mäßig bespielt, vereinzelt gering fleckig; insgesamt sehr gut erhalten, dekorativ und selten. *** Trappola deck using Italian suits, complete with 36 cards, produced around 1856 in Vienna by card manufacturer J. Glanz. Trappola is a trick-taking card game with origins in Italy. It is known since the 16th century and was popular until the first half of the 20th century. The present deck features stencil-colored lithographs, an irregular purple pattern on the reverse side, the company imprint as well as a tax stamp (on swords II) and address (on coins X). Occasionally slightly stained but generally well-preserved, decorative and rare.

Das aus Italien stammende Trappola-Spiel ist bereits im 16. Jh. nachweisbar und war noch bis in die erste Hälfte des 20. Jhs. hinein beliebt. Josef Glanz, der auch ein bedeutender Ziseleur, Medailleur und Kunstgießer war, übernahm 1848 die Spielkartenfabrik von Max Uffenheimer in Wien-Wieden; das Verkaufslokal befand sich in der Wiener Innenstadt. Nach seinem Tod (1866) konnte sich das Unternehmen noch bis zur Jahrhundertwende halten, dann wurde es von der Firma Ferd. Piatnik und Söhne übernommen. Continue reading

Order no. 2509-77
€ 850,-


Starr, Chester

Athenian Coinage 480-449 B.C. New York, Durst, [1980]. Gr-8; VIII, (I), 95, (1) pp, 26 Taf.; goldgepr. Kunstleder.

Clain-Stefanelli 2522. - Autorisierter Reprint des 1970 bei Oxford University Press erschienenen Standardwerks. Selten und gesucht. Continue reading

Order no. 2509-78
€ 165,-


Szadkowska, Maria - Van Duzer, Leslie - Cernouskovà, Dagmar

Adolf Loos - dílo v ceských zemích / Adolf Loos - Works in the Czech Lands. Prag, Stadtmuseum und KANT Publishers, 2009. Gr-8; 391, (2) pp mit zahlreichen teils farbigen Abbildungen; orig. Klappenbroschur.

Ausführliche Monographie in Tschechisch und Englisch, erschienen zur gleichnamigen Ausstellung im Museum der Stadt Prag. Tadellos erhalten und selten. Continue reading

Order no. 2509-80
€ 175,-


Toulouse-Lautrec, Henri de (1864-1901)

"Skating / Professional Beauty". Farblithographie von Garnier nach Toulouse-Lautrec aus der Zeitschrift "Le Rire" vom 11. 6. 1896 (No. 62), im Stein monogrammiert THL, Blattgröße 29 x 22 cm; rechts etwas ungleichmäßig beschnitten, Rückseite mit Annoncen bedruckt. - Dazu als Beigabe: "Femmes du Matin / La Belle Juive va aux provisions". Farblithographie von Ruckert nach Hermann-Paul aus derselben Zeitschrift vom 23. 5. 1896 (Nr. 81); unten hart beschnitten (Verlust der Beschriftung).

Die französische Kunst- und Satire-Zeitschrift "Le Rire" erschien mit Unterbrechungen von 1894 bis 1971 und beschäftigte eine Reihe namhafter Illustratoren. Continue reading

Order no. 2509-81
€ 130,-


Türkenkriege / Niederösterreich 1556

Newe hilff unnd Bewilligung der Römischen Ku: Mt: unnserm aller genedigisten Herrn, von den Ständen ainer Ersamen Landschaft des Ertzhertzogthumbs Osterreich under der Enns, auf das Tausend Fünfhundert und Sibenundfünfzigst Jar, neben anderer Irer hilff, Irer May. und dem Vatterland zu nutz und wolfart gehorsamblich bewilligt. Wien, ohne Druckerangabe, 10. 11. 1556. In-folio; Titel mit Holzschnittvignette, 3 Bll. mit Initialen in Holzschnitt; neu kartoniert mit aufgezogener Kopie des Titelblatts; etwas stockfleckig, erstes und letztes Blatt oben feuchtrandig, sonst gut erhalten.

VD16 N 1666; vgl. auch Denis 552 und Mayer 224. - Interessante, gut lesbare Steuerbewilligung ("Türkenhilfe") der niederösterreichischen Stände unter Ferdinand I. (hier als "römische künigliche Majestät" angesprochen) im Kampf gegen die Türkennot. Verhängt werden Konsumsteuern auf alkoholische Getränke, Lebensmittel, Textilien, Geschirr und Schmuck, Ausführsteuern für Pferde, Abgaben für Handwerker und Unterhaltungskünstler sowie Umsatzsteuern für ausländische Händler. Die Bewilligung ist in verschiedenen Varianten aus demselben Jahr bekannt, worunter sich auch eine mit der Druckerangabe Hans Singriener findet. Unser Exemplar entspricht jenem der Bayerischen Staatsbibliothek und wird von VD 16 der Wiener Offizin von Raphael Hoffhalter und Kaspar Kraft zugewiesen. Continue reading

Order no. 2509-82
€ 580,-


Ungarn / Adel - Wagner, Carolus

Collectanea genealogico-historica illustrium Hungariae familiarum, quae jam intercederunt. 4 Teile in 1 Band. Preßburg u. a., J. M. Landerer, 1802. In-8; 164 pp, 1 Falttafel; 138 pp, 1 Falttafel; 143 pp, 1 Falttafel; 112 pp, 1 Falttafel; Halblederband der Zeit mit goldgepr. Rücken, Buntpapiervorsätzen und Rotschnitt (berieben, hintere Rückenkante angeplatzt); alle Titel mit kleinem Adelsstempel (der erste auch mit altem Besitzvermerk), mäßige Alters- und Gebrauchsspuren, die Tafeln mit kleinen Mängeln im Falz.

Wurzbach 52, 116. - Seltene, posthum erschienene Studie über die erloschenen Adelsgeschlechter Ungarns. Karl Wagner (1732-1790), ein ehemaliger Jesuit, war Kustos an der Universitätsbibliothek in Buda (Ofen). Die 4 (bei Wurzbach irrig 17) gestochenen Falttafeln zeigen Wappen und Siegel. Continue reading

Order no. 2509-84
€ 240,-


Van de Velde, Henry

Amo. (Auszug aus einem Essay über die vernunftgemässe Schönheit). Leipzig, Insel-Verlag, 1909. In-8; 1 weißes Blatt, 7 Bll.; zweifarbig gedruckt auf Büttenpapier, teilweise unbeschnitten; Orig.-Halbpergamentband mit Kordelheftung und Deckelvignette; Rücken etwas angeschmutzt, minimale Altersspuren, kleines Exlibris. - Einbandentwurf von H. van de Velde, der auch die Initialen zeichnete. Eines von 130 (Gesamtauflage 150) Exemplaren. Auf dem fliegenden Vorsatz montiert eine Visitkarte des Autors (Adresse Ehringsdorf-Weimar, Haus "Hohe Pappeln") mit eigenhändigem Zusatz "avec l'lexpression ... de mes voeux d'an nouveau à Mme. et Mr. Ernst Hardt".

Sarkowski 1808; Brinks, van de Velde 87; Schauer II, 16; vgl. Rodenberg 148. - Schönes Widmungsexemplar der ersten Ausgabe dieses Vorabdrucks. Eine französische Fassung von "Amo" erschien 1915 als Druck der Cranach-Presse, ein Nachdruck der vorliegenden Ausgabe 1963 im Verlag der Henry van de Velde-Gesellschaft in Hagen; auch in die Insel-Bücherei wurde der hymnische Text bereits 1912 aufgenommen. - Der bedeutende belgische Architekt und Designer Henry van de Velde (1863-1957) wurde 1902 auf Initiative von Graf Harry Kessler und Elisabeth Förster-Nietzsche nach Weimar berufen und gründete hier die Großherzoglich Sächsische Kunstgewerbeschule, die später zur Keimzelle des Bauhauses werden sollte. Mit dem ab 1907 ebenfalls in Weimar lebenden Schriftsteller Ernst Hardt (1876-1947) stand van de Velde in engem Kontakt und beschenkte ihn mehrmals mit eigenen Arbeiten; siehe dazu ausführlich Tilo Grabach in KulturGut: aus der Forschung des Germanischen Nationalmuseums, Nr. 77 (2023) 8-12. Continue reading

Order no. 2509-85
€ 1750,-


[Wagner, Richard.] - Liszt, Eduard von, Jurist (1817-1879)

"Abschrift meines Briefes an R. Wagner." Schreiben von Sekretärshand mit eigenhändiger Überschrift, eigenhändigen Korrekturen und Unterschrift Liszts, 14 1/4 Seiten in-8, Wien, 14. 5. 1864. "Verehrter Freund! Es war nach dem 20. Februar d. J., daß Sie mir mündlich und schriftlich die Nothlage eröffneten, welche durch bevorstehende Wechselzahlungen, für welche Sie keine Deckung hatten, für Sie hereinzubrechen drohte. Weder Doctor Standhartner, noch Cornelius, noch ein anderer Mensch wußte Rath, besonders da für Ihre Gläubiger eine Summe von mehr als 15000 fl: nothwendig war ... Ich schlug damals vor, an die Frau Alexander von Schöller zu gehen, welche mit der Liebe für Ihre Kunst auch reiche Geldmittel verbinde ... mir aber gelang es ... im Subscriptions-Wege 1200 fl: für Sie aufzubringen, welche freilich nicht einmal für die ersten Wechsel-Accepte ausreichten. meinen und Dr: Standhardners[!] Bemühungen bei Fürst Esterhazy, Lichtenstein, Baron Sina, Rothschild und anderen blieben völlig erfolglos ..." (Beschreibt den vergeblichen Versuch, eine Verlängerung des am 20. März fälligen Wechsels von Postelberger in der Höhe von 3900 fl: zu erreichen.) "Der Gläubiger wollte nicht, und Sie reisten am 23. April von Penzing ab. Sie wissen, wie viele Schritte ich damals im Stillen machte, um Ihren Ruf zu schonen, und sie vor der Überraschung eines Wechselarrestes zu bewahren. ich constatire hier blos, daß Sie hier nicht bleiben konnten ... Kaum waren Sie fort, meldete sich sofort ein neuer Wechselgläubiger ..." (Es folgen ausführliche Informationen zu den Forderungen weiterer Gläubiger, darunter Wagners Näherin mit mehr als 1300 fl: "für Kleider[,] Unterröcke und andere Frauensachen".) "Mein Bureau und mein Quartier war zu jener Zeit von Ihren Gläubigern förmlich belagert. Unter diesen sehr misslichen Umständen schickten Sie aus der Gegend von Zürich zwar mehrmals Weisungen und Aufträge, aber kein Geld ..." (Schildert die Schwierigkeiten, unter denen der Mietvertrag für Wagners Wohnung in Penzing aufgelöst werden musste; sie wurde auch von seiner Haushälterin Marie Völkl mitbenutzt.) "Ihr Hausherr both uns für die ganze vorhandene Einrichtung 300 fl: an ... Auch in dieser Noth fand ich einen Retter ... " (Berichtet von erfolgreichen Verhandlungen mit Gläubigern.) "Könnte man gegen eine Theilzalung von 1000 fl: noch eine Prolongirung der Glauber'schen Wechsel erwirken, so stand Ihrer beliebigen Rückkehr nach Wien nichts mehr im Wege. Diese Rückkehr zu ermöglichen und jede Publicität in Ihrer Angelegenheit zu verhüten, darauf war unser Augenmerk unverrückt gerichtet ... erwarteten wir die Nachricht von der Prolongirung ... um Ihnen sodann gleich einen triumphierenden Generalbericht zu übersenden. Die Sache kam anders ... Sie sollten durch die öffentlichen Blätter mittelst gerichtlichen Edictes ... zur Verantwortung aufgefordert werden ... Endlich am 10. Mai kamen Sie selbst auf 2 Tage nach Wien, benachrichtigten mich weder von Ihrer Ankunft, noch verlangten Sie mich zu sehen, und reisten wieder ab ... daß Sie Herrn Rebel zum Advocaten Trotter" (der Liszt Bemühungen äußerst negativ beurteilte) "einladen ließen, und ihn, der sich durchaus als Ehrenmann im strengsten Sinne des Wortes benommen hatte ... wie einen Handelsjuden behandelten, das muß ich ernstlich rügen ... Diese gedrängte Darstellung glaubte ich Ihnen, noch mehr aber mir schuldig zu sein. An meiner hohen Bewunderung Ihrer Werke haben die Erfahrungen der jüngsten Zeit nichts geändert ... Ihr ergebener Dr. Ed. Liszt".

Ausführliche Informationen zu Wagners Verschuldung in Wien, die zur Flucht vor seinen Gläubigern führte. Eduard Liszt, Onkel des Komponisten Franz Liszt, vertrat zusammen mit dem Arzt Josef Standthartner (1818-1892) Wagners Interessen in Wien, womit der Komponist aber letzten Endes nicht glücklich war, vor allem wegen des ohne sein Wissen abgewickelten Verkaufs seines Hausrats und seines Érard-Flügels. Nachdem sich Wagner Unterstützung vom Wiener Rechtsanwalt Victor Trotter (1829-1909) geholt hatte und König Ludwig II. von Bayern die Begleichung von Wagners Schulden übernommen hatte, kam auch das gespannte Verhältnis zu Liszt wieder ins Lot. In einem Brief vom 23. 5. 1864 dankt Wagner Liszt ausdrücklich für seine Bemühungen ("Somit Friede, Vergebung und Verzeihung!"), moniert aber auch, dass er auf sein letztes Schreiben an Liszt (vermutlich ist damit ein erschlossener Brief vom 2. 5. 1864 gemeint) keine Antwort erhalten habe. Das lässt wohl die Möglichkeit offen, dass die Reinschrift des vorliegenden Briefs Wagner nicht abgeschickt wurde oder Wagner nicht erreicht hat. - Siehe M. Dürrer (Hrsg.), Richard Wagner: Sämtliche Briefe. Band 16: Briefe des Jahres 1864, besonders Nr. 99 und 149 sowie S. 409-416. Continue reading

Order no. 2509-86
€ 950,-


Werner, Zacharias, Schriftsteller (1769-1823)

Eigenhändiges Schriftstück mit Unterschrift ("Werner"), Wien, 3. 4. 1818 (korrigiert aus "1817"), 1 Seite, quer-8. - "Herrn Buchhändler Wallishauser ersuche ich ganz ergebenst der Überbringerin dieses das Lese- und Gebet-Buch für katholische Christen von Schmidt Wien bey Anton Doll 1817 vorabfolgen zu lassen. Den Preis werde ich nachher berichtigen." Angeheftet eine satirische Notiz von der Hand des Juristen und ersten Goethe-Bibliographen Alfred Nicolovius (1806-1890): "Handschrift von Zacharias Werner. / 'Den Lorbeerkranz sich zu erwerben, / Gelang Herrn Werner nicht so ganz; / Um doch nicht ohne Kranz zu sterben, / Nahm er den Rosenkranz.'" (Abwandlung eines Spottgedichtes auf den Dichter und Übersetzer Friedrich Leopold Graf zu Stolberg). - Falt- und leichte Knitterspuren.

Der deutsche romantische Dichter war 1814 katholischer Priester und Prediger geworden und lebte anschließend mit Unterbrechungen in Wien. Seine merkwürdige Erscheinung zog bereits während des Wiener Kongresses viele Zuhörer an. Continue reading

Order no. 2509-88
€ 650,-


Wieselthier, Vally (1895-1945)

"Im Tierpark". Handkolorierter Holzschnitt auf Japanpapier, (1916), 27 x 37 cm, rechts unten von der Künstlerin mit Bleistift signiert. - Etwas angeschmutzt und stellenweise gering fleckig, im Rand knittrig, mehrere teilweise bis ins Bild reichende restaurierte Randrisse; trotz der Mängel insgesamt attraktiv und sehr selten.

Blatt XIII aus dem 1916 in Wien veröffentlichten Mappenwerk "Das Leben einer Dame", das neben einer zweiten Arbeit von Vally Wieselthier ("In der Meierei") noch 18 weitere kolorierte Holzschnitte verschiedener Künstlerinnen enthielt. Wieselthier ist vor allem als Keramikerin bekannt. Sie studierte unter anderem bei Kolo Moser und Josef Hoffmann und war von 1917 bis 1922 für die Wiener Werkstätte tätig; 1933 übersiedelte sie in die USA, wo sie einen entscheidenden Einfluss auf das zeitgenössische Kunsthandwerk ausübte. 2026 würdigt das Museum für Angewandte Kunst in Wien die Künstlerin in einer Personale. Continue reading

Order no. 2509-89
€ 1200,-


Wiestenfeld (Pseud.)

Ursprung, und gründliche Erklärung der Wirkungen der berühmten Lukaszetteln. Herausgegeben und dedizirt dem Herrn Pochlin auf der Erzbischöflichen Kur. Frankfurt [tatsächlich wohl Wien], 1782. Kl-8; 13 pp mit Kopfleisten und einer Vignette; Interimsbroschur mit Rotschnitt.

Nicht bei Weller und Holzmann-Bohatta. - Seltenes Pamphlet gegen die von katholischen Geistlichen als Wundermittel angepriesenen Schluckbildchen beziehungsweise Esszettel, die im Rahmen barocker Volksfrömmigkeit von Mensch und Tier gegen Krankheiten und diverse Übel eingenommen oder als Amulett verwendete wurden. Als Autor - er bezeichnet sich selbst als "Erzfresser in der österreichischen Erbmonarchie" - ist vermutlich der Publizist und Dramatiker Leopold Alois Hoffmann (1760-1806) anzusehen, der in seinen von 1782 bis 1784 erscheinenden "Wöchentlichen Wahrheiten für und über die Prediger in Wien" den Maßstab der josephinischen Aufklärung an die in Wiener Kirchen gehaltenen Predigten anlegte, später aber selbst zum Reaktionär wurde. Continue reading

Order no. 2509-90
€ 110,-