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d'Albert, Eugen, Komponist (1864-1932)

Eigenhändiges musikalisches Albumblatt mit Unterschrift, in-8, Prag, 4. 5. 1884. - "Tempo di Gavotte". Anfang des 4. Satzes (3 Takte) aus der Suite in fünf Sätzen für Klavier zweihändig in d-moll (op. 1). - In Bleistift auf bräunlichem Papier.

Frühes Notenzitat des Komponisten aus seinem ersten veröffentlichten Werk (1883), nach Angaben eines Vorbesitzers für die Sängerin Ruzena Vykoulova geschrieben. 1884 ließ sich d'Albert in Eisenach nieder, wo er sich ein exzentrisches Gartenhaus erbauen ließ. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-2
€ 175,-


Barnard, Christiaan, Mediziner (1922-2001)

Foto der Landesbildstelle Berlin (18 x 13 cm) mit eigenhändigem Namenszug im weißen Unterrand. - Die Aufnahme zeigt Barnard bei einem Treffen im Schöneberger Rathaus anlässlich des 18. Deutschen Kongresses für ärztliche Fortbildung in Berlin (27. 5. bis 1. 6. 1969). Links von Barnard der Präsident der Bundesärztekammer Ernst Fromm (1917-1992), rechts von ihm der Berliner Bürgermeister Klaus Schütz (1926-2012), die das Bild ebenfalls signiert haben; rechts neben Schütz Barnards Assistent Martinus Christoffel Botha. - Beiliegend ein von Barnard signiertes Familienfoto mit Frau und Kind (12 x 17 cm).

Der südafrikanische Herzchirurg führte am 3. 12. 1967 im Groote-Schuur-Krankenhaus in Kapstadt mit seinem Team die weltweit erste Herztransplantation durch und wurde danach zum Medienstar. Seinen Lebensabend verbrachte er zum Teil in Österreich, wo er einen Fonds zur Unterstützung benachteiligter Kinder auf der ganzen Welt gründete. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-6
€ 260,-


Bernanos, Georges, Schriftsteller (1888-1948)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 Seiten, kl-4, Bandol, 25. 2. 1946 (hier irrig "45"). - Schönes Kondolenzschreiben an die Witwe von Georges Dumas. "Chère amie, chere fidèle amie, votre lettre m'a été renvoyée par erreur à mon ancienne adresse, et lorsqu'elle m'est revenue, j'étais à St. Maximin pour quelques jours. Au moment où j'allais y répondre .... Mais que dire de plus? Que vous dire? J'ai connu George[s] Dumas bien tard, je ne l'ai vu que peu de jours, et je puis dire que je n'ai jamais cessé de penser à lui depuis avec un sentiment de tendre vénération, une confiance sereine, un espèce de sécurité profonde. Je me désespère de vous dire cela trop tard. Il est vrai que je le sais entré maintenant dans la grande paix toute vivante de Dieu, dans la lumière sans rives, mais je vous plains tant! Je comprends tellement votre solitude! Et pourtant ce grand mort encore si proche de vous doit vous rendre tot ou tard plus proche la douce présence de l'enfant que vous pleuriez ensemble. Chaque pas semble nous éloigner du passé alors que chaque pas nous y ramène, ou du moins nous ne l'avons quitté qu'en apparence. Nous retrouvons tout, parce que rien n'est jamais perdu. / Je viens de terminer un article. Je me demande encore si je l'enverrai à la Bataille ou à Figaro. Je voulais parler en même temps de lui et de notre cher Brésil. Dès qu[']il aura paru, je vous l'enverrai. / Je suis très près de vous et de lui, de toute ma foi et de tout mon coeur. G. Bernanos". - Tinte stellenweise etwas verwischt.

Georges Bernanos wirkte als leidenschaftlicher und nonkonformistischer Vertreters des "Renouveau catholique" vor allem durch seine Romane und kulturpolitischen Pamphlete; von 1938 bis 1945 lebte er als Farmer in Brasilien. Der Mediziner und Psychologe Georges Dumas (1866-1946) engagierte sich in Südamerika für die französische Kultur und gründete dort Forschungsinstitute und Schulen. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-8
€ 330,-


Blasco Ibáñez, Vicente, Schriftsteller und Politiker (1867-1928)

Gedruckte vierseitige Menükarte in illustriertem Kartonumschlag mit Kordelbindung für ein Galadiner zu seinen Ehren am 21. 2. 1920 in Washington D.C., in-8, mit eigenhändiger Widmung und Unterschrift auf dem Umschlag; dazu eine Porträtpostkarte mit eigenhändiger Widmung und Unterschrift, Menton 1926. - Beide Widmungen in spanischer Sprache, die erste für den Generaldirektor der Pan-American Union, John Barrett (so die korrekte Schreibung). Die Menükarte enthält auch eine Gästeliste sowie ein Werkverzeichnis des Schriftstellers.

Blasco Ibáñez wurde in Valencia geboren, führte ein unruhiges Leben zwischen Spanien, Argentinien und Frankreich und verstarb in Menton. Als vielseitiger erfolgreicher Schriftsteller war er stark vom französischen Naturalismus beeinflusst; etliche seiner Werke wurden in Hollywood und anderswo verfilmt, unter anderem mit Rudolph Valentino (Die vier Reiter der Apokalypse, 1921; Blut und Sand, 1922). Weiterlesen

Bestellnummer 2505-10
€ 450,-


Chadwick, James, Physiker und Nobelpreisträger (1891-1974)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 1 1/2 Seiten, kl-4, Cambridge (Briefkopf), 12. 12. 1970. - Lehnt die Beteiligung an einer geplanten Fernsehdokumentation über die aktuellen Probleme wissenschaftlicher Forschungsarbeit ab. "Dear Mr. Ancell, Your letter of 17 November reached me only 3 days ago. I have thought a good deal about your project of putting together a television documentary on the problems facing scientific research in the present conditions of financial stringency etc. But I have come to the conclusion that I have nothing useful to contribute. In the first place I know nothing about television documentaries. In the second place, I have found it impossible to get the present facts (in this country) about the total funds devoted to the support of scientific research and about the change in numbers of research workers. The problems seem to me to be much the same as they have long been; (1) to decide as well as possible on the fields of scientific research which should be supported by grants, and (2) to give support to the scientific workers who can be expected to produce something interesting, whether these workers are well established in their careers or not. Yours sincerely, J. Chadwick."

Dem britischen Forscher gelang 1932 der Nachweis für die damals bereits prognostizierte Existenz des Neutrons, was einen Paradigmenwechsel in der Teilchenphysik auslöste und der praktischen Nutzung der nuklearen Kettenreaktion den Weg bereitete; 1935 erhielt er dafür den Nobelpreis für Physik. Während des 2. Weltkriegs arbeitete Chadwick in den USA gemeinsam mit anderen britischen Wissenschaftlern an der Entwicklung der Atombombe mit. 1945 geadelt, setzt er sich nach dem Krieg für die friedliche Nutzung der Atomkraft ein. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-12
€ 360,-


Cocteau, Jean, Schriftsteller und Künstler (1889-1963)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift und dem üblichen Sternchen, 1 Seite, kl-4, St. Jean Cap Ferrat 3. 9. 1953. - An Wolfgang Kühne und Freunde in Berlin, in etwas flüchtiger Schrift. "Chers amis / J'ai eu la médaille et elle me garde plus que je ne la garde. Merci de me donner de vos nouvelles. J'ai été très malade à mon retour d'Espagne (Pendant nos grèves[)] mais votre bonne lettre arrive lorsque je me trouve meilleur. Amicalement Jean Cocteau". Mit eigenhändigem Kuvert.

Der deutsche Schauspieler Wolfgang Kühne (1905-1969) gehörte nach dem 2. Weltkrieg zu den Pionieren, die den Spielbetrieb am Deutschen Theater in Berlin wiederherstellten. Ab 1951 an der Staatlichen Schauspielbühne im Westteil der Stadt tätig, spielte er auch in einer Reihe von Filmen mit, veranstaltete literarische Leseabende und produzierte eigene Rundfunksendungen. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-14
€ 275,-


Curtius, Ernst, Archäologe (1814-1896)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 4 Seiten, in-8, Bonn, 24. 12. 1849. - Ausführliches Schreiben an die Prinzessin Fanny Biron von Kurland. Curtius, seit 1844 Praeceptor (Hauslehrer) des preußischen Prinzen Friedrich Wilhelm, des späteren Kaisers Friedrich III., hatte seinen Zögling zu Studien nach Bonn begleitet. "Gnädigste Fürstin / Wenn ich erst heute Ihnen die Ankunft Ihrer liebenswürdigen Gaben anzeige, so ist es deshalb weil ich die Ankunft des Prinzen von Preußen abwarten wollte. Uebrigens kam Ihre langersehnte Kiste erst heute vor 8 Tagen an, durch einen anonymen Mylord aus dem ... zugeschickt. Der ... v. Westmoreland scheint mit der Kiste einen weiten Spaziergang gemacht zu haben; was ich nur deshalb bemerke, damit Ew. Durchlaucht nicht annehmen, hier in Bonn sei alle Dankbarkeit und Freundschaft ausgestorben. / Die reizendste Feder, welche die Industrie des 19ten Jahrhunderts geschaffen hat, in der Hand sage ich Ihnen des jungen Prinzen herzlichen Dank, den er bald persönlich, d. h. mit höchsteigner Feder Ihnen aussprechen wird[.] Die Tasse ist seine Leib- Mund- und Magentasse und es war der höchste Akt kindlicher Pietät, daß er sie seinem Vater hier für einen Morgen abtrat. / Sie können Sich denken, meine gnädigst[e] Prinzessin, welche Freude es war, den Vater unter eigenem Dache besuchen zu können! Der Prinz von Preußen war sehr munter und liebenswürdig; Er wird Ihnen selbst schreiben und danken. / Der junge Prinz ist gestern nach Coblenz gefahren zu einem Militärballe. Ich werde heute noch dampfen heute Abend ist Bescheerung bei dem Prinzen von Preußen, in dessen Nähe wir wohl noch einige Tage bleiben werden. Pescatore der Ihnen seinen ergebensten Gruß sendet und mit dem stilleren Verlangen eines schon gereiften Jünglings Ihrem versprochenen Blatte entgegensieht, wird morgen nachkommen. / Nach langem, langem Harren bin ich endlich wieder der glückliche Besitzer meines Albums und kann in stiller Freude vor den lieben Blättern sizen, welche mich an eine schöne, nie wiederkehrende Vergangenheit erinnern und an eine Freundschaft, die mir in so reichem Maaße auf dem geliebten Babelsberge zu Theil geworden ist. / Die Frau Prinzeß hat meinem Album noch eine Reihe der schönsten Ueberraschungen hinzugefügt. / Schon theilt sich mein Herz zwischen dem Gedanken an die näher rückende Trennung von dem geliebten Prinzen und der Freude auf eine selbständige Thätigkeit und einen eignen Hausstand. Wie sollte es mich freuen, Sie gnädigste Prinzeßin einmal an meinem kleinen Heerde zu sehn! / Wie mag es der lieben Gräfin Louise gehn! Graf Pückler sagt, es fröre sie, weil unten und zur Suite nicht mehr geheizt würde. Wie materiell!! / Ihnen, gnädige Frau, wünscht ein fröhliches Fest und ein Freude bringendes Neujahr Ihr treuster und ehrerbietigster Verehrer und Diener, namens Ernst Curtius."

Schöner persönlicher Brief. Der klassische Archäologe und Althistoriker Ernst Curtius wurde vor allem durch seine 1875 begonnenen Ausgrabungen in Olympia einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. 1850 heiratete er wie hier angekündigt, seine Frau verstarb allerdings schon nach etwa einjähriger Ehe kurz nach der Geburt eines Kindes. In Prinz Friedrich Wilhelm (1831-1888) wurden durch Curtius Begeisterung für Kunst und die Antike geweckt; 1861 avancierte er zum preußischen Kronprinz, 1888 wurde er durch den Tod seines Vaters Wilhelm I. König von Preußen und deutscher Kaiser, verstarb aber bereits nach wenigen Monaten. Die Briefempfängerin Fanny Biron von Kurland (1815-1888) war eine aktive und gesellige Frau, die in Berlin einen Salon für Diplomaten unterhielt und sich auf ihren zahlreichen Reisen durch Europa auch als Zeichnerin und Malerin betätigte; im Deutsch-Französischen Krieg arbeitete sie als Krankenpflegerin. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-16
€ 290,-


Dauthage, Heinrich (d. i. Arnoldi, Henrique de), Maler und Schriftsteller (1905-1979)

Gedichttyposkript "Wien" mit Namen unter dem Titel und eigenhändiger Widmung und Unterschrift am Schluss, 3 Seiten, kl-4, Wien, 18. 4. 1948. - 19 vierzeilige Strophen, geschrieben 1944. - Wohl Durchschlag; etwas gebräunt, Klammer- und Knickspuren, seitlich gelocht.

Der in Brasilien geborene Henrique de Arnoldi wuchs in Wien auf und war als Maler Schüler und später Mitarbeiter von Anton Faistauer; unter dem Pseudonym Heinrich Dauthage verfasste er Romane, Dramen und Lyrik. Gewidmet ist das Typoskript dem Grazer Schriftsteller Heribert Schwarzbauer (1922-2009). Weiterlesen

Bestellnummer 2505-17
€ 100,-


De Bosis, Adolfo, Schriftsteller und Übersetzer (1863-1924)

Konvolut von 16 eigenhändigen Briefen in italienischer Sprache mit Unterschrift "Adolfo de Bosis", "Adolfo de B." oder "Adolfo", dazu ein Brieffragment, insgesamt 49 Seiten, in-8, wohl meist Rom, 1898/1914(?) und undatiert, dazu 9 eigenhändige, meist postalisch gelaufene Kuverts. - Amicale, vielfach in zeittypischem Pathos geschriebene Briefe an den dalmatinisch-italienischen Politiker und Übersetzer Antonio Cippico (1877-1935), mit Empfängeradressen in Paris, Zara, Graz und Wien. Über Tagesereignisse, literarische Aktivitäten, Reisen, persönliche Krisen und anderes. In schwungvoller Schrift, teilweise auf Briefpapier der von De Bosis geleiteten "Società italiana del carburo di calcio" in Rom. - Einzelne Wischspuren und Tintenflecke, auf der Rückseite eines Schreibens ein maschinschriftliches Gedicht von De Bosis.

Die von De Bosis gegründete Zeitschrift "Il convito" erschien von 1895 bis 1907 und wurde zum Sammelbecken der ästhetisierenden Dichtung des Fin de siècle in Italien. Sie brachte unter anderem zahlreiche Erstdrucke von Gabriele d'Annunzio, mit dem De Bosis ebenso befreundet war wie mit einer Reihe von anderen Literaten und Kritikern. Auch mit Eleonara Duse standen er und seine Frau Lilian geb. Vernon in freundschaftlicher Verbindung. - Antonio Cippico übersetzte Shakespeare und Nietzsche ins Italienische, unterrichtete in London italienische Literatur, wurde später von Mussolini zum Senator ernannt und gehörte zu den Vertretern des italienischen Irredentismus. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-18
€ 550,-


Elßler, Therese, Tänzerin (1808-1878)

Eigenhändige Unterschrift "Therese von Barnim" auf einer Quittung über eine Rentenzahlung der Königlichen Konfideikommiss-Kasse zu Berlin in der Höhe von 3.750 Mark, quer-8, Homburg v. d. Höhe 1. 6. 1879; als Zeichen der Erledigung durchgestrichen. - Beiliegend ein Aktenausschnitt mit Unterschrift ihres Ehemannes Prinz Adalbert von Preußen (1811-1873).

Die in Gumpendorf (heute Teil von Wien) geborene Therese Elßler feierte ab 1830 zusammen mit ihrer Schwester Fanny Elßler (1810-1884) große Triumphe als Tänzerin; als erste Frau brachte sie 1838 in Paris mit "La Volière" ein abendfüllendes Ballett auf die Bühne. 1850 vermählte sie sich in morganatischer Ehe mit dem Prinzen Adalbert von Preußen und wurde von König Friedrich Wilhelm IV. zur Freifrau von Barnim erhoben. Als Witwe lebte sie in Bad Homburg; Autographen von ihr sind sehr selten. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-22
€ 275,-


Eugen (Erzherzog), Feldmarschall und Deutschmeister (1863-1954)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 4 Seiten (in Bleistift), gr-8, F.P.A. 305 (Feldpostamt der Balkanstreitkräfte), 7. 2. 1915. An seine Nichte Henriette zu Hohenlohe-Schillingsfürst über die aktuelle politische Lage. "Liebe Henriette! Meinen innigsten Dank für deinen lieben Brief vom 25/1 und für den gestern durch Marie Alice mir übermittelten 'epochalen' elektrisch leuchtenden Patentfeldbleistift der gestern Abend im Hauptquartier demonstriert wurde und allgemeine Sensation erregend lebhaften Beifall fand. Freute mich sehr deinen Zeilen zu entnehmen, daß du wieder ganz wohlauf bist. - War ich schon von dem plötzlichen Wechsel am Ballplatz im kritischen Momente überrascht so verblüffte mich geradezu die Berufung deines Schwagers in den obersten Rechnungshof! Ich bedauere lebhaft daß seine zielbewußte, umsichtige Tätigkeit in Triest ein Ende fand. Seine feste Hand war dort sehr notwendig. - Auch der Wechsel in der Himmelpfortgasse ist glaube ich für Bosnien Hercegovina kein großer Gewinn! Von hier kann ich dir nicht viel Neues berichten. Es wird fleißig an der Retablierung gearbeitet, die ungestört ihrer Vollendung entgegen geht. Seit einigen Tagen tollster Winter mit Eisstoß. - Der Vertreter des auswärtigen Amtes in meinem Hauptquartier wurde leider gewechselt. Bitte grüße Graf Franz Kinsky von mir bestens - von deinem Papa erhalte ich fortgesetzt gute Nachrichten durch die fast täglich verkehrenden Kouriere. Hoffentlich kommt es oben bald zu einer günstigen Entscheidung! Über Rumänien wird man sich nicht recht klar. Die schlechten Nachrichten von dort sind so widersprechend. Jedenfalls treffen sie große militärische Vorbereitungen auch an unseren Grenzen. Die Vorgänge in Italien sind auch keineswegs beruhigend! Deinem Gemahl die herzlichsten Grüße. Meinen Dank wiederholend grüße ich dich innigst dein treuer Ohm Eugen". - Beiliegend eine ebenfalls bleistiftgeschriebene Ansichtskarte Erzherzogs Eugen an dieselbe Empfängerin mit Gesamtansicht von Marburg a. d. Drau, 6 eigenhändigen Zeilen und Unterschrift "Ohm Eugen", Feldpostamt 149, 14. 8. 1915; dankt für einen Besuch.

"Ballplatz": ehemalige Bezeichnung für den Wiener Ballhausplatz, den Sitz der für die Außenpollitik zuständigen Staatskanzlei; "Himmelpfortgasse": Sitz des Finanzministeriums. - Erzherzog Eugen war zu Beginn des Ersten Weltkriegs Kommandant der 5. Armee am Balkan und 1915 sowie 1917-1918 Kommandant der Südwestfront. Die als Erzherzogin Maria Henriette von Österreich-Teschen geborene Briefempfängerin (1883-1956) heiratete 1908 Prinz Gottfried zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, der vor dem Ersten Weltkrieg österreichischer Botschafter in Berlin war. Sein Bruder Konrad zählte zu den führenden Politikern Österreich-Ungarns und gehörte auch zum engeren Berater- und Freundeskreis von Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand. Von 1904 bis 1915 war er - abgesehen von einer kurzen Unterbrechung - Statthalter des Österreichischen Küstenlands (Görz, Istrien und Triest) mit Sitz in Triest. Dort als Vertreter des Habsburgerstaates zunehmend unbeliebt, trat er Anfang 1915 zurück und wurde 1915 Präsident des Obersten Rechnungshofes der westlichen Reichshälfte. Am 13. 1. 1915 folgte Stephan Burián von Rajecz als Außenminister auf Leopold Graf Berchtold; die Leitung des Finanzministeriums wechselte am 7. 2. 1915 von Leon von Bilinski zu Ernest von Koerber. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-23
€ 300,-


Faistauer, Anton, Maler und Graphiker (1887-1930)

Konvolut von 12 eigenhändigen Briefen an seinen Sohn Peter (der damals im Bundeskonvikt Waidhofen a. d. Thaya untergebracht war), meist mit Unterschrift "dein Papa" oder "dein Vater", insgesamt 13 1/2 Seiten, unterschiedliche Formate, Salzburg, Wien, Frankfurt und München, 1927/1930. - Einzelne Briefe mit Flecken oder Papierschäden, rückseitigen Kritzeleien des Empfängers etc.

Peter entstammte der 1913 geschlossenen ersten Ehe des Malers mit Ida Andersen, der Schwester des Malers Robin Christian Andersen. Die fürsorglichen bis mahnenden Briefe des Vaters an den damals wohl pubertierenden Sohn enthalten auch Bemerkungen zu Faistauers eigener Tätigkeit und erlauben einen intimen Einblick in seine Persönlichkeit. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-24
€ 1200,-


Gounod, Charles, Komponist (1818-1893)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 1 Seite auf Doppelblatt, in-8, (Paris), 4. 11. (laut Poststempel 3. 11.) 1884, mit eigh. frankiertem Kuvert. - Teilt der Sängerin und Pianistin Marcella Sembrich mit, dass er wegen des Begräbnisses eines Freundes die Einladung zu einem Theaterbesuch nicht annehmen möchte. "Chère Madame / Je ne me sens pas capable d'aller au théâtre le jour de l'enterrement de mon pauvre ami Vaucorbeil! Mille regrets et songez a moi une autre fois - Bien à vous Ch. Gounod".

Die aus Polen stammende Marcella Sembrich (1858-1935) galt als eine der besten Koloratursopranistinnen ihrer Zeit; sie war die Gattin des Pianisten Wilhelm Stengel, der auch ihr Manager war. Der Komponist Auguste E. Vaucorbeil (1821-1884) war 1880 zum Leiter der Grand Opéra bestellt worden. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-32
€ 240,-


Grünbaum, Fritz, Kabarettist und Autor (1880-1941)

Porträtpostkarte des Ross-Verlags mit eigenhändiger Signatur im weißen Unterrand. - Unbedeutende Gebrauchs- und Altersspuren.

Grünbaum begann seine künstlerische Laufbahn 1906 im Wiener Kabarett Hölle, trat 1914 erstmals im Simpl auf und entwickelte dort zusammen mit Karl Farkas erfolgreich die Form der Doppelconférence weiter. Im März 1938 versuchte er vergeblich vor den Nationalsozialisten zu fliehen; wenige Wochen später wurde er in das KZ Dachau deportiert, wo er 1941 umkam. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-34
€ 220,-


Guitry, Sacha, Dramatiker, Regisseur und Schauspieler (1885-1957)

Maschinschriftlicher Brief mit eigenhändiger schwungvoller Unterschrift, 2/3 Seite, kl-4, Paris, 23. 10. 1947. - An den damaligen französischen Finanzminister Robert Schuman, den er um einen Termin für eine kurze Unterredung bittet. "... un matin entre 10 heures et 11 heures, car de midi à 8 heures du soir, je tourne un film ...". - Beiliegend 2 Telegramme Guitrys, London 1911/12 (gebräunt und beschädigt).

Guitrys Verhalten während der Zeit der deutschen Okkupation gab nach 1944 Anlass zu Kritik und führte zu seiner zeitweisen Inhaftierung; ein entsprechendes gerichtliches Verfahren wurde jedoch im August 1947 eingestellt, und im Oktober 1947 kehrte Guitry auf die Theater- und Filmszene zurück. Der Briefempfänger Robert Schuman (1886-1963) wurde einen Monat darauf Ministerpräsident von Frankreich und später mit seinem "Schuman-Plan" einer der Gründerväter der Europäischen Union. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-35
€ 160,-


Hohlbaum, Robert, Schriftsteller (1886-1955)

Eigenhändiges Gedicht "Heimat!" mit Unterschrift, 1 Seite, in-8, Wien, April 1933. "Nie war ich dir inniger verbunden / als in diesen schwarzen, dunklen Stunden, / da verschlossen mir dein gastlich Tor, / da dein Wappen trägt den schwarzen Flor, / Heimat. // Nie fühlt' ich das Wehen deines Windes / mit des Muttersehnsucht eines Kindes, / das im letzten bangen Angstgebet / fürchtet, daß ihr Atem stille steht, / Heimat! // Deine Berge waren nie so nah, / als ich sie mit sattem Auge sah. / Deine Wälder rauschten nie so sacht, / wie in meine ferne Sehnsuchtnacht, / Heimat!" - Leichte Wisch- und Abklatschspuren. - Beiliegend drei eigenhändige Briefe an einen nicht identifizierten Empfänger, dem Hohlbaum unter anderem für Ermutigung und Rat beim Schreiben dankt; zusammen 3 1/2 Seiten, kl-4, Wien, Februar bis Juli 1922.

Das Gedicht mit kleinen Abweichungen gedruckt in der 1921 im Böhmerland Verlag Eger erschienenen Sammlung "Über alles in der Welt! Gedichte eines Sudetendeutschen". - Hohlbaum kam in Jägerndorf (damals österreichisch-Schlesien) zur Welt. Er studierte in Graz und Wien Germanistik, wurde Bibliothekar an der Wiener Universitätsbibliothek und machte den 1. Weltkrieg als Offizier mit. Vom Zusammenbruch der Monarchie schwer betroffen, schloss er sich der Großdeutschen Volkpartei an und avancierte in der Zwischenkriegszeit zu einem der führenden Vertreter der rechtsliberalen Literatur in Österreich. In der NS-Zeit unterstützte er aktiv die Kulturpolitik des Dritten Reichs und wurde deutscher Staatsbürger; 1951 konnte er unter Schwierigkeiten nach Österreich zurückkehren. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-39
€ 100,-


Impekoven, Niddy, Tänzerin (1904-1994)

Gelaufene Fotoporträt-Postkarte (Aufnahme Atelier d'Ora, Wien) mit eigenhändigen 12 Zeilen und Unterschrift, Freiburg i. B. (Poststempel), 12. 2. 1932. - An die Schweizer Pianistin Hanni Incker-Buff. "Liebe Frau Incker! Mögen Sie nur nicht denken, dass ich Sie vergessen hätte! Aber ich habe den Kopf so voll mit meinem bevorstehenden Erstauftreten mit dem neuen Programm, dass ich einfach nicht schreiben konnte. Ihnen und Ihrem Mann vielen Dank für den lieben Brief. Die besagten Noten sind bestellt. Bald mehr. Für heute in Eile schönste Grüsse Ihre Niddy Impekoven".

Niddy Impekoven trat bereits als Vierzehnjährige in der Berliner Oper Unter den Linden mit einem eigenen Programm auf und trug wesentlich zur Entwicklung des modernen Ausdruckstanzes bei; Hanni Incker-Buff stand ihr mehrmals als Pianistin zur Seite. Das Foto zeigt Niddy Impekoven in einem volkstümlichen süddeutschen Kostüm mit Strohhut in der von ihr 1918 kreierten Tanzpantomime "Münchner Kaffeewärmer", die auf einen von Carl Englert komponierten bayerischen Walzer zurückgeht. Dieser Tanz blieb jahrelang in ihrem Repertoire. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-40
€ 130,-


Johann, Erzherzog von Österreich (1782-1859)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 3/4 Seiten, in-8, Graz, 27. 2. 1851. - An den Maler Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld; wie meist bei Erzherzog Johann ohne Anrede. "Kaum erhalten, gleich angesehen, und da ich nichts zu Erinnern finde so sende ich es ihnen zurück mit der Bitte diese drey Zeichnungen Glanz zur Ausführung zu geben. Ich verlasse mich hierin vollkommen auf die Geschicklichkeit und den Guten Geschmack desselben. Es hat meine innige Theilnahme das Ereigniß was sie getroffen, es heißt was Grospapa zu seyn, sie der so viele Sorge und Kummer während ihrem Leben hatten verdienen solche Augenblicke der Freude. Tschudy lasse ich Glück wünschen zu seinem Sprossen mag er so ein tüchtiger Mann werden wie viele seiner Ahnherren namentlich Gilg. Ich freue mich wenn es einmal ihre Zeit und ihre Verhältniße zulassen werden, sie unter mein freundlich Dach zu sehen. So wie in Wien so hier auch der Fasching, allein einfacher ohne solchem Aufwande überhaupt leidenschaftsloser. Es ist wirklich merkwürdig was die Leute treiben mir kömmt es so vor als wenn sie das in den lezten Jahren Versäumte einbringen wollten. An Thorheit haben wir durch das Unglück nichts verlohren. Darum glaube ich daß wir noch lange nicht zu Ende sind. Man kann einige Zeit mit dem Schwerte regieren, allein dieß hält sich nicht die Zeit fodert beglückende daher befriedigende Institutionen, auf eine Sache vergißt man, nemlich auf den größten Feind nemlich die Finanzen da lieget eine grosse Gefahr weil sie allein die Möglichkeit der Erhaltung der Militairmacht bewirken können. Wir leben hier ruhig, ich habe mir genug zu thun gemacht und lasse mich in meinem wirken weder irre machen noch stören und so wird manches vollbracht was möglich ist. Das Land ist schön die Leute wenige unverbesserliche ausgenommen gut, giebt uns Gott ein fruchtbares Jahr was sehr Noth thut, dann wird manches auch besser werden. Meine Frau und Sohn grüßen sie. Leben sie recht wohl ihr Johann".

Für Erzherzog Johann typischer Brief, der auch auf die politische Stimmung in Österreich nach der Revolution von 1848 eingeht. "Glanz": Joseph Glanz, Ziseleur und Medailleur (1795-1866), betrieb in Wien eine Kunstgussanstalt und war auch als Spielkartenverleger tätig. "Tschudy": Johann Jakob von Tschudi (1818-1889), Schweizer Naturforscher, Linguist und Diplomat, seit 1849 Schwiegersohn des Adressaten. "Gilg": Aegidius Tschudi (1505-1572), Schweizer Politiker und Historiker. Der aus Königsberg stammende Briefempfänger Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld (1788-1853), einer der Hauptvertreter der Malerei der Romantik, lebte seit 1804 in Wien. Nachdem 1818 seine Bewerbung um die Direktorenstelle der Wiener Akademie am Widerstand Metternichs gescheitert war, erhielt er eine Anstellung bei Erzherzog Johann, dessen steirisches Landgut Brandhof er künstlerisch ausgestaltete und den er auch porträtierte. Sein hier erwähnter, in Österreich geborener Enkel Hugo von Tschudi (1851-1911) wurde Kunsthistoriker und Museumsleiter in Berlin und München. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-42
€ 1450,-


Kinski, Klaus, Schauspieler (1926-1991)

Programm-Folder von einem Auftritt in der Wiener Stadthalle am 9. 4. 1959 mit eigenhändiger Unterschrift "Kinski" sowie einer weiteren Signatur "Guitar Ingo" des ihn begleitenden Musikers Ingo Wetzker alias Ingo Insterburg (1934-2018). - Mäßige Gebrauchsspuren.

Kinski sang damals Balladen von Bertolt Brecht, im August desselben Jahres wurde die Veranstaltung auf dem Wiener Heldenplatz ohne Wetzker wiederholt. Auf Tonträger wurde der Stadthallen-Auftritt erst 2003 veröffentlicht; wegen massiver Eingriffe Kinskis in Brechts Texte hatte dessen Witwe Helene Weigel zunächst ihre Zustimmung verweigert. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-43
€ 240,-,-


Kokoschka, Oskar, Maler (1886-1980)

Weihnachts- und Neujahrsgrüße in englischer Sprache von der Hand seiner Frau Olda auf der Rückseite einer Kunstpostkarte mit eigenhändigem Zusatz "O Kokoschka", ohne Ort und Datum. *** Autograph signature on a Christmas card by his wife Olda.

Die Karte reproduziert Kokoschkas im Sommer 1925 entstandenes Gemälde "Amsterdam - Kloveniersburgwal I". Es zeigt den Blick vom Balkon seines Eckappartements im obersten Stockwerk des Doelen-Hotels auf eine der ältesten Grachten Amsterdams und befindet sich heute in der Kunsthalle Mannheim. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-44
€ 100,-


Kraus, Alfredo, Sänger (1927-1999)

Reproduziertes Porträtfoto, bildseitig mit Filzstift signiert "Alfredo Kraus 1968", 23 x 18 cm.

Der Sohn einer spanischen Mutter und eines österreichischen Vaters galt als einer der besten Tenöre des späten 20. Jahrhunderts. Er sang an vielen internationalen Bühnen, unter anderem auch in Salzburg und Wien (wo nach Angabe des Vorbesitzers das Foto signiert wurde). Weiterlesen

Bestellnummer 2505-45
€ 75,-


La Roche, Carl von (1794-1884), Schauspieler

Porträtfotographie von H. Norden (Wien) im Visitformat (10,5 x 6 cm), Albuminabzug auf bedrucktem Karton, rückseitig eigenhändig signiert "Carl La Roche", von fremder Hand datiert 17. 4. 1869. - Unterschrift mit leichter Wischspur.

Selten. - Der in Berlin geborene Schauspieler arbeitete unter anderem mit Goethe in Weimar, kam 1832 nach Wien und wurde hier lebenslängliches Mitglied des Burgtheaters. 1873 wurde er in den Adelsstand erhoben. Hermann Norden eröffnete um 1863 ein Atelier in Wien, in dem er sich vor allem der Porträtfotographie widmete; 1868 übersiedelte er nach Hamburg. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-46
€ 160,-


Lehmann, Lilli, Sängerin (1848-1929)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 Seiten, gr-8, Berlin (Briefkopf), 17. 1. 1920. - An den Musikschriftsteller Paul Stefan (laut Angabe der Vorbesitzerin). "Hochverehrter lieber Herr Professor, die Noten sind schon eine ganze Weile da, Ihr l[ieber] Br[ief] kam gestern, für beides herzlichst Dank. Ich stehe grade vor m[einem] I[.] Liederabend der am 20ten ist, worin ich 3 Beethoven Adelaide, 2 Clärchenlieder, 9 R. Franze, 5 Löwe singe, 7 für mich ganz neue Lieder, an denen ich seit fast 3 Monaten übe. Dazu viele Stunden - so können Sie sich denken welche Zeit mir verbleibt mir etwas anzusehen. Die Noten sind auch so klein geschrieben, daß ich einen günstigen Tag abwarten muß der hell und nicht zu übervoll an Arbeit ist, bis ichs mir u Ihnen leisten kann, die Lieder anzusehen. Also Geduld, edler Gralsritter! Haben Sie 70 Jahre gewartet können Sie auch noch ein bisl länger warten. Es ist mit den Liedern wie mit Hüten, es steht einem nicht Jeder. Wie lange sucht man bis man so recht was gefunden hat, das einem Stimmung giebt, in Stimme liegt, zum eignen Herzen spricht u die 1000 Qualitäten besitzt die einem zum Studium u Aufbau hinreißen können. Selbst unter den besten Meistern ist die Auswahl nur eine ganz persönliche. Ich bin ja nur noch klassisch fast. Das Moderne ist mir meist ein Dorn im Ohre, ich mußte mir nach möglicher Prüfung immer wieder sagen: Nett, oder ganz netter Art. Warum soll ich mir das noch antun? So gehe ich mit meinem Alter, großen Meistern Arm in Arm - da weiß ich bin ich sicher. Ich habe alle Schubertlieder in großer Härtel Ausgabe, worin auch alle Skizzen sind. Darin sind so kostbare Stücke, man muß vor Freude laut auflachen, über die Einfachheit u diese Schönheit. Ich singe in m[einem] 2[.] Liederabend nur Schubert u Schumann, u für mich diesmal 5-6 neue Lieder die niemand singt u kennt. Welch eine reine Freude ist das! Für Ihre Artikel habe ich mich sofort nach Erhalt per Karte bedankt, ich hoffe Sie erhielten sie? Es hat mich sehr erfreut; ich danke herzlich. Maurel sagte mir oft, dass ich ihn an sie erinnere. Weniger erfreut hat mich ein Artikel in dem Blatt das mir zugesandt wurde, über Rosa Papier u deren Singstunden: 'Nur nicht mit die Muskeln singen (- hat sie gesagt -) o ja, das ist so schädlich!' Sie können sich denken was die für Stunden giebt: 'Sie i bitt' Sie, hängens des Bild grad! - Sie, i bitt Sie gehen's in die Küche u sagens, das Essen soll früher fertig sein. - oder: i bitt Sie, i geh nur an Brief schreiben, i komm glei wieder, singens derweil mit der Begleitrin - u s.w. / also: sobald ich mir die Lieder angesehen, Ihren Fleiß u Ihr Talent, so schreibe ich wieder. Bis dahin seien Sie herzlich gegrüßt von Ihrer sehr in Anspruch genommenen Lilli Lehmann." - Geschrieben auf einem alten Briefvordruck (geöffnetes und gedrehtes Doppelblatt), der gedruckte Kopf "Königliche Schauspiele / Der Erste Dramaturg" mit der aktuellen Adresse der Sängerin überstempelt.

Origineller und inhaltsreicher Brief der damals 71-jährigen deutschen Operrnsängerin (Sopran), die zu den bedeutendsten Wagner- und Mozartinterpretinnen ihrer Zeit gehörte und auch als Gesangspädagogin tätig war. "Adelaide": Beethovens Lied op. 46; "Clärchenlieder": Goethes Gedicht "Klärchens Lied" (aus "Egmont") wurde unter anderem von Johann Friedrich Reichardt und von Franz Schubert vertont; "Franze": Lieder des deutschen Komponisten und Dirigenten Robert Franz (1815-1892); "Löwe": der deutsche Komponist Carl Loewe (1796-1869), der über 400 Balladen vertonte; "Maurel": der französische Bariton Victor Maurel (1848-1923), der mit Lilli Lehmann befreundet war und mit ihr in regem Briefverkehr stand. Die hier von Lehmann etwas abfällig beurteilte österreichische Opernsängerin und Gesangspädagogin Rosa Papier (Mezzosopran, 1858-1932) war an der Wiener Hofoper tätig und brillierte hier ebenfalls als Wagner-Interpretin; sie gehörte zum Freundeskreis Gustav Mahlers, setzte sich für seine Berufung als Wiener Operndirektor ein und war die Mutter des Dirigenten Bernhard Paumgartner. Der Briefempfänger Paul Stefan (1879-1943) zählte zu den bemerkenswertesten und vielseitigen Musikhistorikern, Schriftstellern und Kritikern seiner Zeit; er schrieb auch Gedichte und verfasste unter anderem mehrere Bücher über Gustav Mahler. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-52
€ 650,-


Mascagni, Pietro, Komponist (1863-1945)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 1 1/2 Seiten auf Doppelblatt mit Briefkopf "Hotel Plaza", in-8, Rom, 17. 6. 1929. - An einen Freund in Deutschland über eine retournierte Postsendung. "Mio caro Carletto, ti scrissi una lunga lettera: ti mandai una lettera di presentazione e di raccomandazione per l'editore Bock: ti mandai anche una fotografia con dedica al Professore Waiz. Il tutto fu spedito da me all'indirizzo che tu mi desti, cioè: Hotel Central - Berlin. Ma mi è stato tutto respinto a Roma. Ora, Umberto mi dice che tu sei a Düsseldorf; ed io ti prego di scrivermi una cartolina qui, al Plaza, per farmi sapere se posso ripeterti la spedizione di tutto all'indirizzo di Düsseldorff. Intanto ti faccio tutti gli auguri e ti abbraccio con affetto. Tuo P. Mascagni". - Kleine Einrisse unterlegt.

Im deutschen Musikverlag Bote & Bock erschienen mehrere Notenausgaben zu Mascagnis bekannester Oper "Cavalleria rusticana". Weiterlesen

Bestellnummer 2505-56
€ 260,-


Massenet, Jules, Komponist (1842-1912)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 3 Seiten, kl-8, Paris, 26. 1. 1885. - An eine Dame in London über seine Oper "Manon" und ihre geplante Aufführung ebenda. "Voilà une tres agréable surprise que votre lettre datée de Londres! - Vous pensez à moi & vous vous interéssez à 'Manon'. - Il est juste d'ajouter que Madame Marie Roze est absolument charmante. - Qu'il me tarde de l'entendre moi, qui me suis entouré de ses portraits à Paris! - Je ne sais quand Manon passera à Londres - c'est alors que j'irai - Pourvu que vous y soyez encore et que je puisse profiter de l'intéressante invitation dont vous me parlez - je serai avec vous comme je suis toujours bien à vous de coeur J. Massenet".

Die Oper "Manon", neben "Werther" das populärste Werk Massenets, war 1884 in der Pariser Opéra-Comique uraufgeführt worden; die Titelrolle gehörte zu den großen Partien der französischen Sopranistin Marie Roze (1846-1926). Weiterlesen

Bestellnummer 2505-57
€ 275,-


Neher, Caspar, Bühnenbildner und Librettist (1897-1962)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 3/4 Seite, kl-4, Salzburg, 21. 10. 1948. - An den Dramaturgen Kurt Hirschfeld in Zürich betreffend Nehers Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht. "Lieber Herr Dr. Hirschfeld, Dieser Tage war Brecht hier auf der Durchreise nach Berlin. Er teilte mir mit, dass er mit Ihnen gesprochen hätte und dass das Theater in Zürich einverstanden sei, wenn ich sofort mit ihm nach Berlin ginge[.] Da ich, wie ich bereits mitteilte ab 1. November dem Theater in Zürich zur Verfügung stehe, möchte ich doch falls Sie anders disponiert haben sollten eine schriftliche Bestätigung dieser Abmachung. Selbstverständlich wirft dieser obengenannte Plan auch meinerseits Alles über den Haufen. Würden Sie mir bitte Ihre rein persönliche Ansicht darüber mitteilen / Dafür wäre Ihnen sehr dankbar / Ihr Caspar Neher / Salzburg / Festspielhaus". - Seitlich gelocht.

Caspar Neher wuchs in Augsburg auf und war dort ein Schulkollege von Bertolt Brecht, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Bereits in den frühen 1920er-Jahren arbeitete er für ihn als Zeichner und Bühnenbildner. Ab 1947 wirkte Neher am Wiederaufbau der Salzburger Festspiele mit, 1948 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft. Als Brecht im Oktober dieses Jahres aus dem Exil nach Deutschland zurückkehrte, suchte er, wie aus dem vorliegenden Brief hervorgeht, Neher unverzüglich für eine weitere Zusammenarbeit zu gewinnen. Nachdem Brechts Stück "Herr Puntila und sein Knecht Matti" bereits im Juni 1948 seine Uraufführung in Zürich erlebt hatte - offiziell unter der alleinigen Regie von Hirschfeld, tatsächlich aber unter wesentlicher Beteiligung Brechts - schuf Neher die Bühnenbilder für die nächste Inszenierung des Stücks, die im November 1949 zur Eröffnung von Brechts Berliner Ensemble im Deutschen Theater stattfand. Brecht nannte Neher einmal "den größten Bühnenbauer unserer Zeit". Weiterlesen

Bestellnummer 2505-63
€ 320,-


Pichler, Caroline, Schriftstellerin und Salonnière (1769-1843)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 1/2 Seiten, in-12, Baden, 9. 10. (um 1827). - "Verehrte Frau! Ihre vielfache Güte macht mich kühn, und ich sende Ihnen hier einen Brief an meinen alten Correspondenten Gregoire, mit welchem ein Zufall mich in briefliche Verbindung brachte - Ich habe ihn nur mit Oblate gesiegelt brechen Sie ihn auf wenn Sie sich von der Harmlosigkeit seines Inhalts überzeugen wollen, u. verzeihn Sie daß ich Sie mit einem etwas kitzlichern Auftrage belästige, aber gerade die Schwierigkeit Briefe auf der Post an solche Menschen des vorigen Regîme zu bringen veranlaßt mich die günstige Gelegenheit zu ergreifen welche sich durch Ihre Freundschaft darbieth[et]. Vielleicht habe ich auch das Glück Sie in Wien zu treffen, ich will es wenigstens hoffen, und so sage ich Ihnen nur schriftlich lebewohl und empfehle Sie und Ihren Herrn Gemahl dem Schutze des Höchsten. Sollte Ihnen in Paris der junge Graf de la Grange begegnen, der ein Paar Jahre hier als Gesandtschafts Secretar stand, und der ein Freund unseres Hauses ist, so bringen Sie ihm liebe Grüße von uns Allen. Er hat die große Mühe auf sich genommen, meinen letzten Roman, die Schweden zu übersetzen / Mein Mann, u. alle Badner Freunde empfehlen sich Ihnen, ich bin mit der innigsten Achtung / Ihre Pichler". - Minimale Rand- und Bugmängel, alte Sammlervermerke auf letzter leerer Seite.

Caroline Pichler stammte aus einem künstlerisch begabten Elternhaus, erhielt eine gediegene intellektuelle und musikalische Ausbildung, war mit Mozart und Haydn bekannt und führte den literarischen Salon ihrer Eltern fort. Sie schrieb Romane, Erzählungen, Dramen und Gedichte und zählte zu den produktivsten und bekanntesten deutschsprachigen Autorinnen im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts; ihr historischer Roman "Die Schweden in Prag" erschien 1827. Édouard Lelièvre de La Grange (1796-1876) war Diplomat, Politiker, Schriftsteller und Altertumswissenschaftler. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-67
€ 300,-


Price, Leontyne, Sängerin (geb. 1927)

Rollenfoto als Leonora in "Il Trovatore", bildseitig signiert, (Salzburg 1962), 18 x 13 cm. - Aufnahme Photo Ellinger, Salzburg.

Schöner Beleg von den heute schon legendären Aufführungen der Verdi-Oper unter Herbert von Karajan bei den Salzburger Festspielen im Sommer 1962. Neben der amerikanischen Sopranistin sangen damals unter anderem Franco Corelli, Giulietta Simionato und Ettore Bastianini. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-70
€ 120,-


Ravel, Maurice, Komponist (1875-1937)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 4 Seiten, kl-8, Montfort l'Amaury (Briefkopf mit Monogramm), 17. 12. 1922. - An die Geigerin Hélène Jourdan-Morhange (1888-1961). Hat die Uraufführung seiner "Berceuse sur le nom de Gabriel Fauré" mit ihr als Interpretin unglückseligerweise versäumt, berichtet von Schwierigkeiten mit dem Telefon und vom Einbau einer neuen Heizung in seinem Haus. "Chère amie, vouz avez été bien gentille de téléphoner l'autre matin. Mon état n'était pas grave : quand je vous ai téléphoné, je ne tenais pas debout. J'ai la malheureuse faculté de pouvoir me passer de dormir pendant assez longtemps. Mais au bout de quelque temps, je tombe. Il est fâcheux que la crise ait coincidé avec le concert. Comme on a dû vous le dire, j'ai essayé de vous téléphoner. Vers 3h, où l'on m'avait dit que vous passeriez chez vous, impossible d'avoir la communication : silence, erreurs, 'pas libre', etc. Je n'ai pu partir que le lendemain. Naturellement, pas un moment pour aller vous voir, m'excuser, avoir des nouvelles de la 'Berceuse'. Vous me raconterez ça bientôt. On ne manquera pas de se voir vers le nouvel an. Pas ici, sûrement : les radiateurs sont dans le jardin depuis 4 jours. Dieu sait quand ils vont être installés ! En attendant, il ne fait pas chaud. Alors, je fais comme Pussy : je dors. A bientôt, et l'affectueux souvenir de votre Maurice Ravel".

"Pussy": Ravels Katze. - Der Komponist hatte das Talent von Hélène Jourdan-Morhange bereits 1917 entdeckt, sie wurde zu seiner Vertrauten und bevorzugten Interpretin. Das Auftragswerk "Berceuse sur le nom de Gabriel Fauré" für Violine und Klavier zu Ehren seines Lehrers Fauré schrieb Ravel im September 1922 in einem Tag. Wie Hélène Jourdan-Morhange in ihren Erinnerungen berichtet, hätte er zur Uraufführung am 13. Dezember selbst den Klavierpart übernehmen sollten, probte noch am Abend zuvor mit ihr und verschlief dann das Konzert nach Einnahme von Schlafmitteln in seinem Hotel; Caroline Alice Morhange-Charpentier, die Schwester der Geigerin, sprang für ihn ein. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-73
€ 2750,-


Rechberg und Rothenlöwen, Johann Bernhard (Graf) von, Politiker und Diplomat (1806-1899)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Rechberg", 6 1/4 Seiten, gr-4, Verona 11. 9. 1853. - Ausführliches vertrauliches Schreiben an eine Excellenz in Wien über die Unmöglichkeit einer Zusammenarbeit mit Feldmarschallleutnant Ludwig von Benedek, damals Generalstabschef der Italienarmee von Feldmarschall Radetzky, sowie über die Schwierigkeiten beim Übergang von der Militär- zur Zivilverwaltung in Oberitalien. "... Ich habe Wien mit dem festen Vorsatz verlaßen, alles aufzubiethen, um zwischen dem H. Feldmarschall Lieutenant von Benedek und mir wo möglich ein gutes oder doch wenigstens ein solches Verhältniß herzustellen, daß es möglich geworden wäre, durch gegenseitiges Einverständniß die uns anvertrauten, wichtigen Geschäfte zu fördern. Ich fand aber die Sachen noch schlechter als ich erwarten konnte. Von den vielen kleinlichen persönlichen Neckereyen und Unbilden die ich täglich zu erdulden habe, will ich keine Erwähnung thun. Ich werde mich gerne über dieselben hinaussetzen, wenn ich dem Dienste des Kaisers dadurch förderlich seyn kann. Es war mir aber nicht möglich seit meiner Ankunft in Verona auch nur den leisesten Anhaltspunkt aufzufinden, der zu meiner Annäherung an Gen. Benedek hätte führen können. ... General Nobili ist noch nicht hier eingetroffen. S. E. der H. Marschall sagte mir heute er sey noch auf einer Inspectionsreise begriffen und da er nach Wien soll, so wird er nicht hier eintreffen können vor dem 1.tn October. Gen. Benedek müßte daher bei Uebernahme der Polizey durch die Polizeysection und bei Organisirung dieser Section für ihn functioniren. Von welchen Ansichten er ausgeht, beweist der heute in Abschrift an Euer Excellenz abgehende Bericht zu dem ich leider genöthigt war ein Separat Votum abzugeben. Ich hatte Einwendungen gegen denselben erhoben. Ohne sich in nähere Verständigungen mit mir einzulaßen, überredete Gen. Benedek den Marschall ihn zu paraphiren und ließ mir sagen, er könne nun nicht mehr abgeändert werden; es stehe mir jedoch offen einen Separat Bericht anzuschließen. Dieß Verfahren verstößt ganz wider den bisher eingeführten Gebrauch und gegen die Uebereinkunft, nach welcher bei Meynungsverschiedenheit vorerst eine Verständigung versucht und dann erst der Vortrag an den Generalgouverneur erstattet werden sollte. Dieser Bericht hätte auch gar nicht von der Militair Section erstattet werden sollen; er gehört zu dem Geschäftsbereich der Civil Section. Es hat hiemit folgende Bewandniß. Als die Allerhöchsten Erlaße vom vorigen Monat hier anlangten, bemächtigte sich die Militair Section derselben und theilte sie der Civilabtheilung nur ad videndum mit. ... Die Militairsection nahm also auch die Vorbereitung zur Durchführung der Allerhöchsten Befehle auch den Statthaltern und übrigen Civilbehörden gegenüber in die Hand. ... Die ganze Tendenz geht offenbar dahin die kaiserlichen Erlaße zwar anzuerkennen, aber sie durch Winkelzüge soviel wie nur immer möglich zu annulliren. Die beschleunigte Ankunft des H. Feldmarschall Lieutenants Grafen von Nobili wäre unter diesen Verhältnißen ein dringendes Bedürfniß. Mit den nicht unter den Befehlen des H. Gen. von Benedek stehenden Officieren stehe ich auf dem früheren guten Fuße ... Dagegen meiden mich alle Ofificiere die den Unwillen des H. Gen. von Benedek zu befürchten haben, und dieß ist die große Mehrzahl, wie einen Verpesteten. Es ist nicht gut wenn ein Zerwürfniß zwischen den höheren Behörden auf diese Weise kund gegeben und zur Schau getragen wird. Namentlich in Italien wirkt dieß schädlich. ... Hätte ich auch nur die geringste Hoffnung eines Erfolges, ich würde der guten Sache willen auch jetzt noch sogleich bereit seyn, den ersten Schritt zu einer Versöhnung oder einer Verständigung zu thun. Genehmigen Hochdieselben den erneuten Ausdruck der ehrerbiethigsten Hochachtung mit der ich die Ehre habe zu verharren Euer Excellenz gehorsamster Diener Rechberg." - Unbedeutende Randmängel, kleine Fehlstelle durch Tintenfraß, zwei kleine Bugeinrisse. Vollständige Transkription beiliegend.

Rechberg war ab 1829 Gesandter im auswärtigen Dienst, kehrte 1847 nach Österreich zurück und begleitete im Jahr darauf Metternich auf seiner Flucht bis Den Haag. 1853 wurde er Ziviladlatus Radetzkys in Italien und hatte diese Funktion bis 1855 inne. Empfänger des Schreibens war vermutlich Karl Ferdinand Graf von Buol-Schauenstein (1797-1865), der von 1852 bis 1859 das Amt des Ministerpräsidenten und Außenministers bekleidete und in diesen Funktionen dann von Rechberg abgelöst wurde. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-74
€ 175,-


Sacher-Masoch, Leopold von, Schriftsteller (1836-1895)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 Seiten, in-8, ohne Ort, 11. 3. 1864. - An einen Zeitungsherausgeber. "Hochverehrter Herr! Gestern überraschte mich die Mittwochsnummer Ihres Blattes mit der freundlichen Besprechung meines historischen Lustspieles 'Die Verse Friedrich's des Großen['] durch den geistvollen Critiker des Botschafters. Wenn ich schon die Bedeutung einer so detaillierten Würdigung in Ihrem hochgeschäzten Blatte überhaupt nicht unterschätze so hat es mir eine besondere Freude gemacht so viel Anerkennung bei einem Manne zu finden der - wie Herr L. v. Thelen - gewohnt ist einen strengen und großen Maßstab anzulegen; und dessen glänzende Auseinandersetzungen über das Lustspiel bei so viel Gelegenheiten z. B. bei Besprechung der Pflegetöchter, von Pitt und Fox u. s. w. gerechtes Aufsehen erregt haben. Indem die 'Verse Friedrichs des Großen' durch H. v. Thelen, in einem Blatte welches Sie hochverehrter Herr zeichnen, in so gütiger Weise eingeführt wurden darf ich wohl glauben daß das Stück auch Ihren Beifall gefunden hat und muß nur wünschen daß mir bald Gelegenheit wird Ihnen persönlich danken zu können. Mit besonderer Hochachtung Ihr aufrichtig ergebenster Sacher Masoch". - Auf bläulichem Papier.

Der aus Lemberg stammende österreichische Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch schrieb zahlreiche, seinerzeit vielgelesene Romane und Novellen; gegen seinen Willen wurde sein Name 1886 vom Psychiater Richard von Krafft-Ebing für die Bezeichnung einer sexuellen Präferenz herangezogen. Sacher-Masochs Lustspiel "Die Verse Friedrich's des Großen" wurde 1864 in Schaffhausen im Verlag der Hurterschen Buchhandlung veröffentlicht. "Der Botschafter" war eine Wiener Tageszeitung mit liberaler und zentralistischer Ausrichtung im Sinn der Politik Anton von Schmerlings und erschien von 1862 bis 1865. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-75
€ 275,-


Sarasate, Pablo de, Geiger und Komponist (1844-1908)

Porträtpostkarte mit rückseitigem eigenhändigem Namenszug, Wien 21. 3. 1904. - Leichte Alters- und Gebrauchspuren.

Der gefeierte spanische Virtuose gab in Wien mehrmals Konzerte. - Aus dem Nachlass des Wiener Antiquars Heinrich Hinterberger, mit Bleistiftvermerken von seiner Hand. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-79
€ 220,-


Simenon, Georges, Schriftsteller (1903-1989)

Farbiges Fotoporträt in Postkartengröße mit eigenhändiger Widmung und Unterschrift auf der Bildseite, 1986. - "à Wolfgang Windhausen, très cordialement / Georges Simenon".

Der aus Belgien stammende Journalist entwickelte sich in den Zwanzigerjahren in Paris zu einem äußerst erfolgreichen Verfasser von Kriminal- und psychologischen Romanen und ist bis heute vor allem durch die Figur seines Kommissars Maigret bekannt. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-82
€ 130,-


Strauss, Richard, Komponist (1864-1949)

Eigenhändiger Namenszug auf der Rückseite einer von Willy Stieborsky gestalteten Bildkarte des Schreinzer-Quartetts, vermutlich Wien 12. 5. 1924. - Klammerspur, die Bildseite mit Montagespuren. - Beiliegend (ursprünglich beigeheftet) Notiz von fremder Hand über die Verbindung des Schreinzer-Quartetts zu Richard Strauss.

Der Geiger Karl Schreinzer (1884-1960) gründete 1923 zusammen mit dem Bratschisten Karl Machek das erste Quartett, in dem sich zwei Mitglieder der Wiener Philharmoniker mit zwei Volksmusikanten zusammenfanden, um Werke der Schrammelmusik mit Bearbeitungen klassischer Stücke zu verbinden. Josef Mikulas war Harmonikavirtuose, Franz Kriwanek Kontragitarrist. Das Quartett spielte bei der Feier des 60. Geburtstags von Richard Strauss und seiner Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Wien; offenbar hat Strauss zu diesem Anlass die Karte signiert. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-85
€ 300,-


Ustinov, Peter, Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur (1921-2004)

Farbiges Fotoporträt (Brustbild) um 1990, 18 x 13 cm, bildseitig signiert. - "Herzlich P. Ustinov".

Der vielseitig begabte britische Künstler war international tätig und kosmopolitisch engagiert. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-88
€ 55,-


Velde, Henry van de, Architekt und Designer (1863-1957)

Kabinettfotographie (Aufnahme N. Perscheid, Leipzig, Gesamtgröße 16 x 10,5 cm) mit eigenhändiger Widmung und Unterschrift im bedruckten Unterrand: "an Herrn Doct. Bondi / van de Velde / 1903". - Widmungsträger ist vermutlich der deutsche Rechtsanwalt, Notar und Kunstsammler Felix Bondi (1860-1934).

Der in Antwerpen geborene Belgier Henry van de Velde, der sich auch als Maler und Kunstschriftsteller betätigte, gilt als einer der vielseitigsten Künstler des Jugendstils und als Erneuerer der angewandten Kunst. Sein Mäzen Harry Graf Kessler ließ sich seine Berliner Wohnung von ihm ausstatten und überredete ihn 1901 zur Übersiedlung nach Berlin, wo er unter anderem zahlreiche Aufträge für die Innenausstattung der Villa Stern erhielt. Bereits im folgenden Jahr holte man ihn nach Weimar; dort gründete er das Kunstgewerbliche Institut und leitete ab 1908 die neue Grossherzoglich-Sächsische Kunstgewerbeschule Weimar, die nach dem Krieg zur Keimzelle der Bauhaus-Schule werden sollte. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-89
€ 950,-


Violinvirtuosen

3 Autographen: Yehudi Menuhin (1916-1999), reproduziertes farbiges Fotoporträt (15 x 10,5 cm) mit rückseitiger Widmung in deutscher Sprache von 1991; Isaac Stern (1920-2001), Fotoporträt (18 x 13 cm) mit englischer Widmung im weißen Unterrand von 1989; Pinchas Zukerman (geb. 1948), Fotoporträt der ICM Artists Ltd. (25 x 20 cm) mit undatierter Signatur im weißen Unterrand.

Das Porträt Menuhins ist als Briefmarke gestaltet, ausgegeben von einer fiktiven "République de la Lyre universelle", und erschien zum 75. Geburtstag des unermüdlich für den Welfrieden engagierten Künstlers. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-90
€ 140,-


Wagner, Winifred, Schwiegertochter Richard Wagners, Leiterin der Bayreuther Festspiele (1897-1980)

Maschinschriftlicher Brief mit Unterschrift, 1 Seite, quer-8, Bayreuth (Briefkopf), 26. 1. 1943. An einen Hern von Senden, dem sie für den Fall des Stattfindens der Festspiele Zutritt zu den Proben in Aussicht stellt. - Seitlich gelocht, Falt- und leichte Knitterspuren.

Winifred Wagner geb. Williams übernahm 1930 nach dem Tod ihres Mannes Siegfried Wagner die Leitung der Bayreuther Spiele. Sie wurden in der NS-Zeit staatlich finanziert und von Adolf Hitler als Freund der Familie regelmäßig besucht. Von 1940 bis 1944 fanden sie auf seine Anordnung hin als sogenannte "Kriegsfestspiele" statt, die entsprechend propagandistisch genutzt wurden und bei denen vor allem verwundete Soldaten mit ihrem Pflegepersonal sowie Rüstungsarbeiter Karten erhielten. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-92
€ 140,-


Walser, Martin, Schriftsteller (1927-2023)

Fotoporträt in Postkartengröße mit eigenhändigem Namenszug auf der Bildseite.

Wohl um 1990. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-93
€ 90,-


Walter, Bruno, Dirigent (1876-1962)

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift an den Wiener Klavierfabrikanten Friedrich Ehrbar jun., 2 Seiten auf Doppelblatt, kl-8, Wien, 18. 4. 1912. - "Hochverehrter lieber Herr Kaiserlicher Rat! Heut erst antworte ich auf Ihre freundlichen Zeilen, da das Répertoire bis heut geschwankt hat. Nun ist Rigoletto auf Montag d. 22ten festgesetzt, und ich habe die Oper zu dirigieren. Beginnt die Oper um 7 Uhr, so könnte ich totzdem Ihrer freundlichen Aufforderung folgen und danach zum Nachtmahl zu Ihnen kommen, denn die Oper schließt dann kurz nach 1/4 10. Beginnt sie aber um 1/2 8, so würde es wohl dafür zu spät sein, und ich würde Ihnen für diesen Fall vorschlagen, daß ich vielleicht vor der Oper - etwa um 1/2 6 oder 6, falls Ihnen diese Zeit paßte - zu Ihnen käme. Vielleicht besprechen wir morgen im Anschluß an die Probe das Nähere. Für heut nur herzlichsten Gruß / Ihr völig ergebener Bruno Walter".

Der als Bruno Walter Schlesinger in Berlin geborene Dirigent war Schüler von Gustav Mahler und folgte ihm 1901 als Kapellmeister an die Wiener Hofoper. Friedrich Ehrbar (1873-1921) führte nicht nur die von seinem gleichnamigen Vater begründete Klavierproduktion weiter, er war auch von 1900 bis zu seinem Tod Präsident der Wiener Singakademie. Weiterlesen

Bestellnummer 2505-94
€ 240,-