Ligeti, György, Komponist (1923-2006)


Maschinschriftlicher Brief mit eigenhändiger Unterschrift ("stets Ihr György Ligeti"), 1 Seite, kl-4, Hamburg, 7. 6. 1994. - An Dr. Hans Rössner in München über die projektierte Herausgabe seiner Schriften durch die Deutschen Verlagsanstalt. "... Ich bin wirklich verzweifelt. Als wir ... den Vertrag ... gemacht haben, war ich sehr naiv und dachte, ich könnte in kurzer Zeit alle Texte aussuchen und zusammenstellen. ... Nach wie vor möchte ich das Buchprojekt sobald wie möglich realisieren. Priorität haben immer noch die Kompositionstermine, wobei ich mich stets, was die Zeit betrifft, arg verkalkuliere. ... Ich versuche meine Arbeit so ehrlich wie möglich zu machen, bin aber von einer unmöglichen Langsamkeit und Pedanterie. Jetzt bin ich sehr verzweifelt darüber, daß Sie mir schreiben, Sie könnten die Publikation nicht mehr betreuen: Ich wollte das Ganze in Ihre Hände geben. Zuerst muß ich aber das Chaos in meiner kleinen Wohnung schlichten. Die Manuskripte, Partituren, Schallplatten, Texte und Bücher sind in solcher Unordnung, daß ich Monate dafür brauchen werde, alles zu finden ...". Antwortvermerk und Anstreichung des Adressaten, radierter Fleck und leichte Knitterspuren am unteren Rand.

Der österreichisch-ungarische Komponist gilt als einer der bedeutenden Repräsentanten der Neuen Musik. Empfänger des Briefes ist der wegen seiner NS-Vergangenheit berüchtigte Germanist Hans Rößner (1910-1997), der zuletzt als Lektor und Verlagsleiter des Piper-Verlages in München tätig war. Ligetis gesammelte Schriften erschienen erst in seinem Todesjahr bei Schott Musik International in Mainz.

Bestellnummer 2409-66
€ 300,-

Bilder zum Vergrößern bitte anklicken.
Zum Katalog

Bestellungen:
wa@nebehay.com
Tel. +43 1 512 54 66

Versandkosten auf Anfrage.
Es gelten unsere AGB.