Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 1/2 Seite auf Doppelblatt, gr-8, Wien, 23. 11. 1811. - An den Schriftsteller, Zensor und Hortologen Johann Baptist Rupprecht. "Meinen wärmsten Dank für das mir gestern überschickte Exemplar Ihrer Dichtungen der Britten. Morgen über acht Tage werde ich das Vergnügen haben, Ihnen persönlich zu danken und das intereßante Original Ihres Titelkupfers von Angesicht zu Angesicht kennen zu lernen. Ich freue mich zum Voraus Ihrer näheren Bekanntschaft, da ich überzeugt seyn darf, in Ihnen nicht nur den begünstigten Liebling der Musen, sondern auch einen herzvollen, trefflichen Menschen zu finden. Mit der ausgezeichnetsten Verehrung Euer Wohlgebohren Gehors[amster] D[iene]r Armbruster". Mit Adressblatt und braunem Lacksiegel. - Gebräunt, Eckausriss am Adressblatt, spätere Bleistiftanmerkungen.
Armbruster stammte aus Baden-Württemberg, arbeitete einige Zeit als Sekretär Lavaters in Zürich und dann in Konstanz als Zeitungsherausgeber. Als Gegner der Französischen Revolution und Napoleons folgte er der vorderösterreichischen Regierung nach Wien, wurde dort 1802 Zensor und 1805 Hofsekretär. Mit den von ihm redigierten einflussreichen "Vaterländischen Blättern für den österreichischen Kaiserstaat" trug er publizistisch zum Kampf gegen Napoleon bei. Gemeinsam mit seinem Sohn gründete er die erste Wiener Leihbücherei; die Stadt ehrte ihn dafür mit einer Straßenbenennung. Autographen Armbrusters sind selten. - Johann Baptist Rupprecht (1776-1846) betrieb in Wien zunächst Handelsgeschäfte mit dem Ausland. Nach der französischen Invasion (1809) verlegte er sich erfolgreich auf Pflanzenkultur, entwickelte daneben aber auch eine umfangreiche schriftstellerische Tätigkeit und wurde Zensor und kaiserlicher Rat. Seine mit dem Erscheinungsjahr 1812 bei Doll in Wien veröffentlichten und vom Zeitgenossen Franz Gräffer hoch gelobten "Dichtungen der Britten in metrischen Uebersetzungen" kamen über den ersten Band nicht hinaus. Wurzbach (27, 272 ff.) bezeichnet Rupprechts poetische Erzeugnisse als mittelmäßig, anerkennt hingegen seine literarischen Fachbeiträge zu verschiedenen Themen als verdienstvoll.
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